CH-Schluss: Schwächer – Inflationsängste machen sich breit

Zudem reagierte der Markt erneut verschnupft auf die Kehrtwende der Notenbanken, wie ein Händler sagte. Die Anleger müssten sich erst darauf einstellen, dass die Notenbanken der Eurozone und der USA bis Jahresende weitere Zinssatzerhöhungen anpeilten. Entsprechend fielen vor allem Finanzwerte und konjunktursensitive Valoren durch überdurchschnittliche Abgaben auf.


Der SMI verlor 0,95% oder 68,86 auf 7’182,56 Punkte. Der SLI gab um 1,36% auf 1’103,70 Zähler nach. Der SPI sank um 1,01% auf 6’066,37 Stellen.


Unter den SMI/SLI-Valoren waren vor allem zyklische Werte angesichts der hohen Energiepreise und Konjunktursorgen weiterhin unter Druck. Dabei sei unsicher, ob Ciba (-7,0% auf 35,04 CHF) und Clariant (-5,6% auf 11,42 CHF) höhere Produktionskosten auch auf ihre Kunden überwälzen könnten, hiess es.


Aber auch die Transportwerte kamen unter die Räder. So gaben Kühne + Nagel 3,1% auf 106,50 CHF nach und Panalpina verloren 4,3% auch 117,70 CHF. Als Grund nannte ein Händler die schlechten Quartalszahlen des US-Paketzustellers FedEx der gleichzeitig einen trüben Ausblick lieferte. Hier wurden hohe Energiepreise als Belastungsfaktor ausgemacht.


Bei den Finanzwerten verloren UBS (-4,0% auf 24,78 CHF) und CS (-2,0% auf 49,54 CHF) deutlich. Das Nettoergebnis der US-Investmentbank von Morgan Stanley ist im zweiten Quartal eingebrochen, was auch die hiesigen Institute belastet habe, hiess es.


Die defensiven Titel präsentierten sich weitgehend besser als der Gesamtmarkt. So legten Syngenta nach Anschlusskäufen und einer guten Vorgabe von Monsanto um 1,2% auf 342,50 CHF zu. Novartis zogen um 1,1% auf 52,65 CHF an, während Roche (-0,7% auf 174,60 CHF) sich noch etwas besser als der Gesamtmarkt stellten.


Bei den Nebenwerten verloren Georg Fischer (-3,5%) nach einem Interview von CEO Yves Serra mit der «Finanz und Wirtschaft. Zwar entwickle sich der Umsatz trotz Gegenwind gut, doch werde die Rentabilität voraussichtlich durch die Rohmaterialteuerung etwas belastet werden, besonders wegen des Anstiegs des Schrottpreises.


Ebenfalls nach einem Interview mit FuW verloren Gurit um 1,7%. CEO Rudolf Hadorn hatte das mittelfristige EBIT-Margenziel von 8 – 10% als erreichbar bezeichnet und sieht das Unternehmen nach dem ersten Quartal «eher am oberen Rand der Prognose». (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert