CH-Schluss: Schwächer – Subprime-Krise belastet weiterhin

Nachdem die US-Indizes sich im frühen Geschäft von ihren Höchststände gelöst hatten, trat auch der Schweizer Aktienmarkt den Rückzug an. «Die Märkte sind angeschossen und die Korrektur noch nicht beendet», sagte ein Händler.

Die jüngsten Daten vom US-Immobilienmarkt waren unerwartet schwach ausgefallen. Die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser in den USA ist im Juni auf das niedrigste Niveau seit nahezu fünf Jahren gefallen. Die Rohöllagerbestände in den USA sind erwartungsgemäss gesunken. Die Lagerbestände an Mitteldestillaten stiegen etwas stärker als prognostiziert.


Der SMI sank 124,97 Punkte oder lag 1,38% tiefer bei 8’922,71 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI gab um 1,5% auf 1’375,61 Punkte nach, der breitere SPI um 98,61 Punkte oder 1,33% auf 7’310,92 Punkte.


Rasend bergab ging es bei Adecco (-5,5% auf 88,40 CHF). Die Kombination aus Sorgen um die konjunkturelle Entwicklung sowie enttäuschenden Zahlen und verhaltenem Ausblick bei Konkurrent Randstad belastete den Wert. Allerdings hat Adecco seit rund einem Jahr praktisch nur zugelegt und erst anfangs Juli ein neues Mehrjahreshoch erreicht haben.


Überdurchschnittliche Abschläge verbuchten die Titel der Banken, bei denen unklar ist, wie stark sie von der Subprime-Krise getroffen sind. UBS verbilligten sich um 1,8% auf 68,65 CHF und Julius Bär um 1,7% auf 86,35 CHF. Credit Suisse verbilligten sich um 2,7% auf 81,60 CHF. Credit Suisse hat unterdessen an der im Liquidationsgeschäft tätigen US-Gesellschaft Great American Group eine Beteiligung von 33% erworben. Zu den Konditionen der Transaktion machte CS keine Angaben.


Besser als der Markt aber dennoch im Minus schlossen die Pharmawerte. Roche (-0,7% auf 215,40 CHF) und Novartis (-0,5% auf 65,70 CHF) hatten am Morgen Produktneuigkeiten veröffentlicht. Am Nachmittag hiess es dann zu Novartis, ein US-Berufungsgericht habe im Patentrechtsstreit um eine Nachahmerversion eines Herzmedikaments zu Gunsten der Novartis-Generikatochter Sandoz entschieden.


Eine Flucht aus den Aktien war bei ABB (-3,3% auf 27,70 CHF) und Syngenta (-2,3% auf 231,60 CHF) zu sehen. Beide Unternehmen legen am Donnerstag Ergebnisse vor. Ebenso präsentiert Lonza Halbjahreszahlen. Die Aktien der Unternehmens stemmten sich jedoch gegen den Trend und legte 0,3% auf 112,40 CHF zu.


Am breiten Markt sanken Panalpina um 2,0%. Zeitweise hatten die Aktie mehr als 5,0% verloren. Der Titel wurde vom Verdacht auf Korruption belastet.


Temenos kletterten 6,5%. Das Unternehmen hat nicht nur die Prognose für das Geschäftsjahr 2007, sondern auch für die kommenden Jahre 2008 und 2009 erhöht. (awp/mc/pg)

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