Aufgrund mangelnder Unternehmenssnews blickten die Anleger vor allem auf die Eröffnung der Wall Street. Dort zogen die Kurse zu Beginn stark an und tendierten später seitwärts. Von Konjunkturseite waren die Impulse durchwachsen: Die US-Bauausgaben im Juli enttäuschten mit einem Minus von 0,6%, der amerikanische ISM-Index stabilisierte sich im August im Rahmen der Erwartungen auf niedrigem Niveau.
Der SMI gewann am Ende 70,84 Punkte oder 0,98% auf 7’298,59 Punkte. Intraday hatte der Leitindex einen Höchststand von 7’343,07 Punkten erreicht. Der SLI schloss um 1,39% höher bei 1’095,75 Punkten. Der breitere SPI rückte um 1,0% auf 6’116,22 Punkte vor.
Clariant (+6,4% auf 10,68 CHF) und vor allem Ciba (+9,1% auf 31,14 CHF) waren bei den Anlegern gefragt und schlossen unter den 30 Werten im SMI/SLI an der Tabellenspitze. Händler verwiesen auf den Rückgang des Ölpreises, nachdem sich Sturm «Gustav» abgeschwächt hatte. Auch die Valoren des Transport- und Logistikunternehmens Kühne + Nagel (+4,2% auf 90,50 CHF) sowie die Papiere von Holcim (+4,4% auf 82,60 CHF) mit einer relativ energieintensiven Produktion hätten profitieren können, hiess es.
Swatch (+4,0% auf 272,50 CHF) und Richemont (+3,4% auf 66,70 CHF) verzeichneten starke Aufschläge. Bei Swatch meinten Marktkreise, die Valoren hätten über die wichtige charttechnische Widerstandsmarke bei 266 CHF ausbrechen können. Dies habe kurzfristig orientierte Investoren zum Kauf bewogen.
Der günstige Verlauf des Sturms «Gustav» wirkte sich auch auf die Performance von Swiss Re (+2,8% auf 69,90 CHF) und ZFS (+2,4% auf 292,50 CHF) aus. Die Titel der grossen beiden Versicherer mit Sturmschäden-Exposure in den USA waren überdurchschnittlich gefragt. Auch Bâloise (+2,0% auf 95,25 CHF) und Swiss Life (+1,6% auf 205 CHF) standen gut da.
ABB (+1,5% auf 27,76 CHF) zogen nach der bestätigten Aufnahme in den DJ Stoxx 50 Index weiter an. Händler erhoffen sich davon Nachfrageimpulse aus dem Lager indexorientierter Marktteilnehmer.
UBS (+0,3% auf 23,98 CHF) kamen am Nachmittag etwas ins Straucheln, am Markt war von Umschichtungen in CS (+1,9% auf 52,40 CHF) die Rede. Auch Julius Bär (+1,6% auf 68,30 CHF) notierten fester.
Nur unterdurchschnittlich konnten Nestlé (+0,9% auf 48,96 CHF) gewinnen, Novartis (-0,8% auf 61 CHF) trugen gar negative Vorzeichen und lasteten damit noch stärker auf dem Index.
Syngenta (-3,1% auf 285 CHF) gerieten vor allem am Nachmittag unter Verkaufsdruck und gingen am Tabellenende aus dem Handel. Händler zufolge hatten Branchenrotationen Spuren im Kursverlauf hinterlassen. Vorwiegend aus dem Ausland würden grössere Verkaufsaufträge eintreffen.
Im breiten Markt gewannen Sonova (+6,1%) nach einer positiven Studie der Landsbanki Kepler. Das Bankinstitut hatte die Papiere auf «Buy» von «Reduce» hochgestuft. Das Kursziel lautet neu 110 (105) CHF.
Nach vorgelegten Zahlen wurden Bobst (-0,1%) verkauft, Newave (+4,8%), Quadrant (+3,4%) und Partners Group (+1,6%) konnten dagegen zulegen. (awp/mc/pg/34)
