CH-Schluss: Weiter im Plus – ABB überraschen positiv

Hatten die Indizes am Vormittag noch kontinuierlich aufwärts tendiert, so brachten am Nachmittag allerdings gemischt ausgefallene US-Wirtschaftsdaten Unruhe in das Marktgeschehen. Insbesondere ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen und unerwartet stark steigende Erzeugerpreise überraschten negativ. Auch der Index der Frühindikatoren im Januar erholte sich nicht so stark wie erwartet, wogegen der Konjunkturindex der Notenbank von Philadelphia (Philly-Fed) stützend wirkte.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 1,06% höher auf dem Stand von 6’637,29 Punkten (Tageshoch 6’638,22). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg derweil um 1,01% auf 1004,46 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,97% auf 5’706,62.


Rege gefragt waren am Donnerstag die Namenaktien von ABB, die mit einem Anstieg von 7,6% klar an der Spitze der SMI-Tabelle standen. Der Technologiekonzern konnte die Investoren mit seinem Jahresabschluss 2009 überzeugen. Händler sprachen von Anlagekäufen im grossen Stil aus dem In- und Ausland. Am Markt wurden insbesondere die Kostendisziplin sowie der hohe Cash Flow hervorgehoben.


Zu den Gewinnern gehörte auch Swiss Re (+2,8%) nach der Vorlage des Jahresergebnisses. Der Turnaround scheine nach dem Schiffbruch während der Finanzkrise geglückt, hiess es in einem Kommentar. Deutlich im Plus schlossen zudem Sonova (+3,4%). Der Hörgerätehersteller hatte am Morgen den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Das Unternehmen sei in einer beneidenswerten Form und könne durch das schnelle Wachstum massiv Marktanteile hinzugewinnen, sagte ein Händler.


Die Pharmawerte Roche (+0,6%) und Novartis (+0,8%) schlossen mit dem Markt freundlich. Nestlé stiegen vor der Zahlenpublikation vom Freitag mit 0,7%. Während UBS (+0,8%) zulegten, verloren CS (-0,7%). Am Markt wurde auf eine Studie von JP Morgan verwiesen, wonach strengere Eigenkapitalanforderungen den Gewinn der Grossbank 2011 sinken lassen würden.


Enttäuschung machte sich nach der Zahlenbekanntgabe der Swisscom breit: Die Aktien des Telekom-Konzerns waren mit einem Minus von 3,2% die grössten Verlierer im SMI. Die Zahlen zum Betriebsgewinn verfehlten die Konsensschätzungen, zudem hätten einige Marktteilnehmer eine höhere Dividende erwartet, wurde am Markt als Begründung angeführt.


Auch Actelion (-0,1%) schlossen in der Verlustzone. Das Pharma-Unternehmen wurde mit den Zahlen 2009 zu Umsatz und Cash-EBIT den Markterwartungen zwar gerecht, bei EBIT und Reingewinn blieb das Ergebnis allerdings klar hinter den Konsensschätzungen zurück.


Adecco fielen um 1,0% zurück, was Beobachter auf Zahlen des Konkurrenten Randstad für das Geschäftsjahr 2009 zurückführen. Insbesondere der Ausblick der Randstad-Firmenverantwortlichen habe belastet. Synthes (+2,6%) vermochten sich nach dem Kurseinbruch vom Mittwoch wieder etwas zu erholen, obwohl zahlreiche Analysten am Donnerstag ihr Kursziel nach unten revidiert haben.


Auch im breiten Markt veröffentlichten verschiedene Unternehmen ihre Zahlen. Temenos (-4,2%) verfehlte die Schätzungen, wobei vor allem der konservative Ausblick des Bankensoftware-Hauses als Belastungsfaktor genannt wurde. Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler konnte im Geschäftsjahr 2009 zum zweiten Mal in Folge einen Rekordgewinn erwirtschaften, der PS legte 4,0%, die Namenaktie 3,1% zu.


Der Komponenten-Hersteller Phoenix Mecano legte nach Zahlen 2,1% zu. OC Oerlikon (+4,5%) stiegen weiter, nachdem über konkrete Bilanzsanierungsmassnahmen spekuliert wurde, wobei Grossaktionär Viktor Vekselberg eine grössere Summe beisteuern würde. (awp/mc/pg/30)

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