CH-Verlauf: Deutlich schwächer – Ciba massiv unter Druck

Allerdings habe die Börse seit den Abgaben im Juni und Juli bisher rund zwei Drittel der Kurseinbussen aufgeholt. Vor diesem Hintergrund sei ein Marschhalt bzw. eine Korrektur der Korrektur durchaus normal, gab er zu bedenken. Da hätten auch ein leicht anziehender US-Dollar und tiefere Rohölnotierungen zu wenig Unterstützung geboten.


Insbesondere die Finanzwerte ziehen den Index nach unten. Der Kursrückgang bei der Investment Bank Lehman Brothers und der regelrechte Kurseinbruch bei Fannie Mae und Freddie Mac hätten den Anlegern die Kreditkrise wieder ins Bewusstsein gerufen, so Marktbeobachter. Dies, nachdem die Problematik in den vergangenen Tagen und Wochen etwas in den Hintergrund geschoben worden sei. Unter den weiteren Valoren fallen Ciba auf, die nach einem Verlustausweis für die ersten sechs Monate so richtig abgestraft werden.


Bis um 11.45 Uhr verliert der SMI um 1,31% oder 94,40 Stellen auf 7’137,00 Punkte. Der SMI finde bei 7’120/40 Unterstützung, so der Händler. Bisher konnte diese Marke gehalten werden. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI gibt um 1,59% auf 1’061,46 Zähler nach, der SPI um 1,29% auf 5’971,25 Stellen. Für den weiteren Verlauf rechnet der Händler bis zum Start des New Yorker Handels mit einer Seitwärtsbewegung auf tieferem Niveau.


Unter den SMI/SLI-Werten fallen Ciba durch Abgaben um 17,1% auf 26,46 CHF auf und verzeichnen Intraday ein neues Allzeittief. Der Spezialitätenchemie-Hersteller hat nach Goodwill-Abschreibungen von 595 Mio CHF im Geschäftsbereich Waste & Paper Treatment einen Verlust von 569 Mio CHF ausgewiesen. «Die Zahlen für das zweite Quartal 2008 enttäuschten klar», schreibt stellvertretend die Bank Vontobel in einem Kommentar. Auch wird der Ausblick für das ganze Geschäftsjahr als unrealistisch beurteilt. Clariant verlieren im Gefolge um 3,3% auf 9,71 CHF.


Finanzitel liegen deutlich im Angebot, nachdem in den USA wieder Befürchtungen über die Auswirkungen der Kreditkrise in den Fokus gerückt waren. So verlieren Julius Bär um 3,9% auf 66,00 CHF, UBS um 3,4% auf 21,70 CHF und CS um 1,8% auf 50,35 CHF. Im Versicherungssegment werden Swiss Re (-2,9% auf 66,45 CHF) nach Anschlussverkäufen deutlicher zurückgenommen. Bâloise, Swiss Life und ZFS büssen je 2,6% ein.


Holcim geben um 1,5% auf 78,30 CHF nach. Der Zementhersteller hat mit der venezoleanischen Regierung im Rahmen der Verstaatlichung von Zementunternehmen eine Grundsatzvereinbarung getroffen; die finanziellen Details werden ausgearbeitet. Allerdings wird in Venezuela nur gerade rund 1% des Konzernumsatzes erwirtschaftet.


Am besten kommen Lonza und Synthes weg, die gegen den Trend um 0,4% auf 151,70 bzw. um 0,5% auf 150,50 CHF zulegen können, ohne dass zu diesen Gesellschaften News vorliegen würden. Daneben halten sich, wie meist in einem solchen Umfeld, die Einbussen bei den defensiven Titeln in Grenzen: Roche GS und Novartis verlieren um 0,3% auf 186,80 bzw. um 0,7% 61,30 CHF.


Im breiten Markt haben zahlreiche Unternehmen ihre Halbjahreszahlen veröffentlicht. Galenica können nach einem starken Abschluss um 6,5% zulegen. PSP (-1,1%) liegen im Rahmen der Erwartungen und geben knapp unterdurchschnittlich nach.


BCV (+7,2%) mussten eine knapp Halbierung des Bruttogewinnes und einen Verlust im Handelsgeschäft im ersten Halbjahr hinnehmen. Auf tieferem Niveau und im Hinblick auf ein in der zweiten Jahreshälfte wieder profitableres Geschäft seien diese Titel gesucht, so Marktbeobachter. Die Titel der Bank Sarasin geben um 4,4% nach, nachdem die Erwartungen mit dem Halbjahresausweis nicht erfüllt wurden.


Im Weiteren quittieren die Anleger die deutliche Verschlechterung der Ertragslage von Swisslog (-4,6%) mit Abgaben. Ebenfalls verkauft wurden Schindler PS (-2,0%). Das Unternehmen hat trotz höchster Auslastung unter den Prognosen gelegen hatte. Forbo büsssen nach Zahlen 1,1% ein, Atel 0,4%. (awp/mc/pg/23)

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