CH-Verlauf: Nach kleinem Taucher nur noch knapp im Minus

Die Befürchtungen, dass das Rettungspaket für Griechenland möglicherweise nicht ausreichen werde oder dass die Krise von Athen auf andere Länder übergreifen oder auch dass Hellas das versprochene Sparprogramm gar nicht umsetzen könne, hätten den Fokus der Anleger verstärkt auf die Ansteckungsgefahr durch Griechenland gelenkt, so die Einschätzung einer Grossbank. Dabei habe die Risikoaversion naturgemäss deutlich zugenommen.


Bis um 11.55 Uhr verliert der SMI 0,08% auf 6’482,91 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verzeichnet ein Minus von 0,07% auf 993,82 Punkte und der SPI ein solches von 0,08% auf 5’744,35 Punkte.


Swisscom (+1,2%) arbeiten sich nach verhaltenem Start im Anschluss an die Präsentation der Quartalszahlen weit nach vorne. Das Ergebnis sei solid gewesen, Swisscom haben einen guten Start ins laufende Geschäftsjahr hingelegt, hiess es dazu in Marktkreisen. Vor allem die Umsatzstabilisierung im Schweizer Firmenkundengeschäft sei ermutigend und die für das Mehrwertsteuerverfahren bei der Tochter Fastweb getätigten Rückstellungen würden sich mit den bisherigen Erwartungen decken.


Noch besser als Swisscom stehen derzeit einzig ABB (+1,6%). Am Morgen hat ABB die geplante Akquisition des amerikanischen Softwareunternehmens Ventyx für über 1 Mrd USD bekanntgegeben. Der Deal wird in Marktkreisen als grundsätzlich sinnvoll angesehen. Die Akquisition entspreche den kommunizierten Voraussetzungen für eine solche Transaktion, heisst es beispielsweise bei der ZKB. Sie generiere wiederkehrende Umsätze, ergänze das bestehende Produkteportfolio und lasse sich in eine bestehende Sparte integrieren. Der Kaufpreis von rund 4 Mal den Umsatz sei angebracht, auch mit Blick auf andere Softwareanbieter. Es gibt allerdings auch Stimmen, welche den Preis als hoch erachten.


Mit einem Plus von je 0,6% folgen im positiven Bereich noch SGS, Syngenta, Synthes und ZFS. Ebenfalls – knapp – positiv notieren Geberit, Swiss Re oder CS.


Dagegen stehen Petroplus (-2,7%) weiterhin am Tabellenende. Die Zahlen für das erste Quartal verbunden mit der Ankündigung einer Kapitalerhöhung sorgen hier für Abgabedruck. In Analystenkreisen ist von einer eher mässigen Ergebnisqualität die Rede. Das Unternehmen habe vor allem mit einer Steigerung der Verarbeitungsmenge Margenverbesserungen erzielt. Aufgrund eines höheren Zinsaufwandes sei der Effekt auf Stufe Reinergebnis aber zunichte gemacht worden. Dies relativiere den besser als erwarteten EBITDA etwas.


Klar tiefer werden auch Actelion (-2,2%), Clariant (-1,2%), Nobel Biocare (-1,1%) oder Sonova (-1,0%) gehandelt.


UBS (-0,7%), die grossen Verlierer vom Vortag, und Nestlé (-0,8%) halten sich nur minim besser.


Im breiten Markt ziehen Schaffner nach überraschend um eine Woche vorgezogenen Halbjahreszahlen um 1,2% an. Die ZKB bezeichnet die Zahlen als «erfreulich». Auch Loeb (PS +3,0%) werden von guten Zahlen gestützt.


Klar höher stehen auch Uster (+6,0%) oder Mindset (+4,4%), wogegen Allreal um 4,6% nachgeben. Am Berichtstag beginnt bei der Immobiliengesellschaft im Zuge einer Kapitalerhöhung die Ausübungsfrist für die Bezugsrechte. (awp/mc/pg/17)

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