CH-Verlauf: Weiter um den Nullpunkt – Warten auf US-Makrozahlen

Actelion steht damit erneut an der Spitze der Blue Chips. Das Geschäft verlaufe sehr ruhig und etwas lustlos, heisst es im Handel. Man warte vor allem auf die für den Nachmittag angesagten US-Konjunkturzahlen; diese könnten die Märkte in die eine oder andere Richtung bewegen. Auf dem Programm stehen u.a. der Empire State Manufacturing Index, die Detailhandelsumsätze, die Konsumentenpreise oder der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan.


Der Leitindex SMI steht um 11.50 Uhr 0,01% höher bei 6’441,58 Punkten. Der 30 Titel umfassende, aber gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 0,03% auf 1’000,32 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,02% auf 5’725,00 Punkte.


Da sich (international) viele Indizes und Titel ausserdem auf oder nahe den Jahreshochs befänden, seien Gewinnmitnahmen im Verlauf oder gegen Handelsende nicht auszuschliessen, heisst es ausserdem. Dies habe sich bereits in Japan gezeigt, wo der Nikkei 0,9% eingebüsst hat. Hierzulande steht der Index (SMI) beim gegenwärtigen Niveau allerdings noch rund 8% unter dem Jahreshoch von Mitte April bzw. vor Ausbruch der europäischen Schuldenkrise.


Die Aktien des Biotech-Unternehmens Actelion (+2,8% auf 54,50 CHF) sind erneut grösster Gewinner und profitieren weiter von Übernahmegerüchten. Am Vortag hatte es geheissen, Glaxo wolle eine Übernahmeangebot zu 72 CHF pro Aktie machen. Glaxo soll zwar dementiert haben, sagte ein Händler, aber es gebe auch noch diverse andere potentielle Käufer. Die Actelion-Aktie hat seit Anfang Oktober rund 35% zugelegt und damit die starken Verluste aus der ersten Jahreshälfte fast wieder wettgemacht.


Der Tiefseebohrkonzern Transocean (-2,0%) als grösster Blue-Chips-Verlierer hat sich mit einigen Kunden auf spezielle Tagesraten für Anlagen im Golf von Mexiko geeinigt, die unterhalb der ursprünglichen Vereinbarungen liegen. Zudem informierte der Konzern über einen neuen Vertrag mit ExxonMobil mit einer Tagesrate von 703’000 USD im ersten Jahr. Laut Händlern sind die News, die aus dem monatlichen Flottenreport stammen, insgesamt leicht negativ zu werten.


News gibt es ausserdem von Clariant (-0,6%). Das Spezialchemieunternehmen hat den dritten und letzten Teil seines seit längerer Zeit laufenden Sparprogramms «Gano» definiert und bekannt gegeben. Betroffen von den neuesten Massnahmen sind weltweit acht Standorte, zudem kommt es zu einem Abbau von rund 100 Arbeitsplätzen. Unter anderem wird der Schweizer Standort in Reinach geschlossen.


Ausserdem hat die Raffineriebetreiberin Petroplus (+0,5%) mit der Schliessung des Standortes Petit Couronne in Frankreich aufgrund von Streiks begonnen. Diese behinderten einen sicheren Betrieb der Raffinerie, teilte das Unternehmen am Vorabend mit. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werde, hänge vom Ausgang des Arbeitskampfes ab, hiess es.


Bei den grössten Gewinnern sind neben den genannten Papieren u.a. noch diejenigen von Synthes mit einem Plus von 1,5% zu finden. Die Aktie des Orthopädiekonzerns, der nächste Woche seine Neunmonats-Umsätze veröffentlichen wird, profitiert von einer Hochstufung durch die französische BNP Paribas im Rahmen einer Sektorstudie. Swiss Re (+1,3%) haben ausserdem weiteren Rückenwind von der Rating-Erhöhung durch JP Morgan am Vortag. Ausserdem erholen sich Roche (+1,2%) von der Vortagesschwäche im Zusammenhang mit der Umsatzveröffentlichung.


Zu den schwächsten Werten gehören neben Transocean noch Sonova (-1,2%). Hier dürfte es sich laut Händlern um Gewinnmitnahmen nach dem starken Plus am Vortag handeln. Aber auch die konjunktursensitiven Geberit (-1,3%) und Holcim (-1,1%) stehen etwas unter Druck. Fundamentale News dazu gibt es allerdings keine.


Auch bei den Small- und Midcaps herrscht ziemlich News-Flaute. Einzig der Bauchemie-Konzern Sika (-0,1%) hat eine kleinere Akquisition in den USA vermeldet. Ausserdem hat die Spitalgruppe Genolier (+2,2%) verspätet noch ihr Halbjahres-Ergebnis mitgeteilt. Schwach tendieren Basilea (-3,9%) nach einer Abstufung durch die Analysten der UBS. Der Mangel an potentiellen Kurskatalysatoren wurde dabei als Grund genannt. (awp/mc/ss/17)

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