e-Government:Schweiz weit unter dem EU-Durchschnitt

Überprüft wurden im April 2006 20 Dienstleistungen in den 25 EU- Staaten sowie in Island, Norwegen und der Schweiz. Durchgeführt wurde die Studie vom Zürcher Beratungsunternehmen Capgemini. Eine ähnliche Untersuchung fand im Oktober 2004 statt. Bei den vollständig online verfügbaren Diensten reichte der Wert von 11% der Schweiz laut der Mitteilung von Capgemini vom Donnerstag nur für den vorletzten Platz. Die Experten führen dies auf die föderalistischen Strukturen der Schweiz zurück.


«Online-Umsetzungsgrad» in der Schweiz bei 62 Prozent
EU-weit können 48% der Angebote voll über das Internet abgewickelt werden. Das sind 8 Prozentpunkte mehr als im Oktober 2004. Der «Online-Umsetzungsgrad» liegt in der Schweiz bei 62%, in der EU durchschnittlich bei 75%. Nichtsdestotrotz nutzen Schweizerinnen und Schweizer e- Government von Jahr zu Jahr intensiver. Vor zwei Jahren machten 12% der Bürger von den Behördendiensten im Netz Gebrauch, heute sind es bereits 18%.  Das zeigt das im März veröffentlichte 3. e-Government- Trendbarometer. Es wurde von der Unisys Schweiz und dem Kompetenzzentrum E-Government der Berner Fachhochschule in einer Umfrage bei über 1000 Personen erhoben.


Portal ch.ch mit grösster Steigerung
Die eigene Gemeindewebsite kennen inzwischen 56% aller Befragten, was einem Zuwachs von fast 10 Prozentpunkten in zwei Jahren entspricht. Die Kantonswebsite kennen 45% der Befragten, die Bundeswebsite 31%. Die grösste Steigerung wurde beim Schweizer Portal ch.ch – dem ehemaligen Guichet Virtuel – erzielt, wo der Bekanntheitsgrad von 6 im Vorjahr auf neu 18% zunahm. Der Bundesrat lässt derzeit eine Strategie für den elektronischen Behördenverkehr entwickeln. Bis Mitte 2007 soll ein Konzept vorliegen. (awp/mc/gh)

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