Einnahmen von Bund und Kantonen aus Casino-Erträgen legen 2006 um 12 Prozent zu

Die Spielbanken erzielten ihre Unternehmensgewinne auf anständige Weise und nicht auf Kosten spielsuchtgefährdeter Kundinnen und Kunden, schreibt ESBK-Präsident Benno Schneider in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Die Aufsichtskommission habe bei ihren Inspektionen keine gravierenden Mängel festgestellt.

Die Hälfte für die Allgemeinheit
Die Casinos erwirtschafteten im letzten Jahr 955 Mio CHF. Das entspricht einem Plus von 9%. Von der Spielbankenabgabe gingen 417 (VJ 374) Mio CHF an die AHV und 78 (70) Mio an die Kantone. Damit kamen rund 52% der Bruttospielerträge der Allgemeinheit zugute.

Professionell arbeitende Spielbanken
Die Inspektionstätigkeit der ESBK zeigt laut Jahresbericht insgesamt ein Bild professionell arbeitender Spielbanken. Bei der Sozialprävention hätten die Casinos ihre Massnahmen gegen suchtgefährdete Spielerinnen und Spieler im Vergleich zum Vorjahr merklich intensiviert.

ESBK: Pendenzen abgebaut
Die ESBK hat 15 neue Apparatetypen als Geschicklichkeitsspielautomaten qualifiziert, die ausserhalb von Spielbanken legal betrieben werden können. Bei der Bekämpfung illegaler Spiele hat sie in 144 Fällen insgesamt 181 Strafentscheide gefällt und damit ihre Pendenzen weiter abgebaut.

Kritik an Loterie Romande
Ende 2006 hat die ESBK das Verfahren zur Qualifikation der von der Loterie Romande (LoRo) verwendeten Spielgeräte «Tactilo» abgeschlossen und deren Betrieb ausserhalb von konzessionierten Spielbanken untersagt. Die Verfügung der ESBK wurde beim Bundesverwaltungsgericht angefochten. Es sei völlig normal, dass ein falsch betrachteter Entscheid angefochten werde, schreibt Schneider. Erstaunlich sei aber, dass ausgerechnet eine Institution, deren Träger die Kantone sind, «nicht mit aller Gelassenheit das Resultat des Verfahrens abwartet, sondern mit einer eigentlichen Kampagne die Beschwerdeinstanzen über Medien und Politik beeinflussen will».

ESKB-Bericht: Markt ist gesättigt
Im letzten Jahr verfasste die ESBK einen Bericht über die «Casinolandschaft Schweiz», in dem sie die Situation auf dem Spielbankenmarkt fünf Jahre nach der Erteilung der ersten Konzessionen darstellte. Sie erklärte den Markt für gesättigt. Der Bundesrat folgte ihrer Empfehlung für ein Konzessions-Moratorium bis 2010. (awp/mc/ar)

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