EU-Verlauf: Etwas schwächer – Warten auf EZB-Zinsentscheid

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab um 0,83 Prozent auf 4.475,92 Zähler nach. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, verlor 0,65 Prozent auf 3.915,26 Punkte. Der Euronext 100 notierte um 0,84 Prozent schwächer bei 1.053,91 Zählern. In Paris büsste der CAC 40 0,84 Prozent auf 6.027,65 Punkte ein. Der FTSE 100 verlor 0,95 Prozent auf 6.570,20 Punkte.


Am Nachmittag könnte die EZB-Zinsentscheidung für Bewegung sorgen. Es gilt am Markt als nahezu sicher, dass sie den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,00 Prozent anheben wird. Interessanter als die Zinsentscheidung selbst dürfte nach Einschätzung von Händlern die anschliessende Pressekonferenz mit EZB-Chef Jean-Claude Trichet sein, auf der auch die aktuellen Prognosen für Wachstum und Inflation publiziert werden.


Zu den grössten Gewinnern im Euronext 100 gehörten die Aktien von Sanofi-Aventis mit einem Plus von 0,38 Prozent auf 70,60 Euro. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) verlängert die zulässige Lagerdauer für das Medikament Copaxone syringe, dass der französische Pharmakonzern zusammen mit dem US-Hersteller Teva Pharmaceutical vermarktet, von einer Woche auf einen Monat. Dadurch werden Transport und Lagerung des Medikaments vereinfacht.


Aktien von Bouygues gaben um 0,15 Prozent auf 65,92 Euro nach, nachdem sie zuvor bis auf 67,08 Euro gestiegen waren. Die Bau- und Mediengruppe verzeichnete im ersten Quartal einen unerwartet starken Anstieg des Nettogewinns und hob den Umsatzausblick für das Gesamtjahr an. Auf Gruppenebene wurden die Umsatzschätzungen jedoch gesenkt. Statt mit drei Prozent geht Bouygues nun nur noch von einem Plus von 2,5 Prozent aus.


Auf der Verliererseite stachen die Aktien des französischen Rüstungselektronik-Konzerns Thales mit einem Minus von 2,97 Prozent auf 44,18 Euro hervor. Händler verwiesen auf einen negativen Analystenkommentar. Societe Generale stufte die Aktien von «Hold» auf «Sell» zurück. Das Kursziel von 40 Euro wurde bestätigt.


Die Aktien des österreichische Stahlkonzern Voestalpine legten nach Zahlen um 2,48 Prozent auf 55,86 Euro zu. Ein Rekordgergebnis im Geschäftsjahre 2007 und die in Aussicht gestellte Dividende von 1,45 Euro sorgten für Kursgewinne.


In London standen Bankenwerte unter Druck. Auslöser war Händlern zufolge eine negative Studie von JP Morgan, die auf Belastungsfaktoren für den britischen Hypothekensektor verwies. Zudem stuften die Analysten die Aktien von Northern Rock auf «Underweight» zurück. Die Einschätzung für Lloyds-Papiere wurde dagegen auf «Neutral» angehoben. Titel von Northern Rock gaben um 3,18 Prozent auf 1036,00 Pence nach, während Lloyds lediglich 0,69 Prozent auf 575,00 Pence verloren. Aktien der Royal Bank of Scotland, die von JP Morgan als «Top-Pick der Branche» bezeichnet wurden, setzten sich mit einem Plus von 0,55 Prozent auf 644,00 Pence an die Spitze des «Footsie».


Grösster Verlierer waren die Aktien von Kingfisher mit einem Minus von 3,27 Prozent auf 237,00 Pence. Morgan Stanley hat zugesagt, in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren 57 Millionen Anteilscheine der Baumarktkette in einer Preisspanne von 238 bis 241 Pence je Aktie zu plazieren. (awp/mc/pg)

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