EU-Verlauf: Uneinheitlich – Stresstests der Banken im Fokus

Anleger warten nun mit Spannung auf die am Abend nach Börsenschluss anstehenden Stresstest-Ergebnisse für europäische Banken. «Die jüngsten Unternehmensgewinne waren gut oder zumindest nicht so schlecht wie erwartet und das hilft den Märkten», sagte Andy Lynch, Fonds-Manager bei Schroders. «Ausserdem werden die meisten Banken die Belastungstests bestehen.» Gestützt wurden die Märkte ausserdem von einer Reihe positiver Konjunkturdaten. So legte die britische Wirtschaft im zweiten Quartal doppelt so stark zu als erwartet. In Italien hellte sich das Verbrauchervertrauen überraschend auf und in Deutschland stieg der ifo-Geschäftsklima-Index überraschend deutlich.


Der Bankensektor verbuchte vor den Stresstes-Resultaten Verluste. Am Vortag hatten Bankenwerte noch deutlich zugelegt und «die Kurserholung zeigt, dass die Ergebnisse bereits eingepreist sind», sagte Analyst Philippe De Vandiere von IG Markets. Sollten sie Ergebnisse gut ausfallen, dürften Investoren dies als Gelegenheit zu Gewinnmitnahmen betrachten, so der Experte. Am Freitag waren gegen Mittag die Titel von Credit Agricole und Unicredit mit jeweils rund einem Prozent Minus die schwächsten unter den Bankentiteln. Papiere spanischer Kredithäuser wie Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und Santander notierten nahezu unverändert.


Im Telekomsektor sorgten Vodafone Group und Ericsson für Bewegung. Vodafone gewannen zuletzt 0,34 Prozent auf 149,55 Pence und gaben damit einen Teil ihrer Vormittagsgewinne wieder ab. Der Mobilfunkkonzern steigerte im ersten Geschäftsquartal seinen Umsatz und bestätigte den Ausblick. Mit Aktienverkäufen reagierten Anleger dagegen auf die im zweiten Quartal erneut gesunkenen Umsätze bei Ericsson . Sie büssten um 5,91 Prozent ein. Dem schwedischen Netzwerkausrüster macht ein stagnierender Markt zu schaffen. Die weltweite Krise sei zwar überstanden, aber die Telekomkonzerne hielten sich mit Investitionen in ihre Netze immer noch zurück, sagte Vorstandschef Hans Vestberg. «Der Markt wächst im Moment nicht.» Die Papiere des französisch-italienischen Chipherstellers STMicroelectronics sackten ungeachtet guter Quartalszahlen und eines starken Ausblicks um 3,64 Prozent auf 6,492 Euro ab. Belastend wirke das Joint Venture mit Ericsson, hiess es zur Begründung der Kurseinbussen.


Alstom waren mit plus 4,56 Prozent auf 38,86 Euro bester Wert im Eurostoxx 50. Der französische Energietechnikkonzern baut in Indien zwei Kraftwerke. Die beiden kombinierten Gas- und Dampfturbinenkraftwerke hätten gemeinsam einen Auftragswert von etwa 450 Millionen Euro, wie Alstom mitteilte. (awp/mc/ss/20)

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