Euro profitiert von Irritationen über Personalentscheidung von Bush

Die europäische Gemeinschaftswährung ist im Handelsverlauf zeitweise über die Marke von 1,29 Dollar gesprungen und stand am Nachmittag bei 1,2892 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2839 (Montag: 1,2758) Dollar festgesezt. Der Dollar kostete damit 0,7789 (0,7838) Euro.


Henry Paulson statt Don Evans
«Irritationen und Unsicherheit über die Personalpolitik von US-Präsident George W. Bush haben den Dollar unter Druck gesetzt», sagte Devisenexperte James Round von der Landesbank Rheinland-Pfalz. Am Nachmittag hatte Bush den bisherigen Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs, Henry Paulson, als neuen amerikanischen Finanzminister nominiert. Medienberichten vom Wochenende hatten hingegen den Bush-Vertrauten und früheren Handelsminister Don Evans für den Posten des Finanzministers in Führung gesehen. Zwar werde der nominierte Paulson an den Finanzmärkten als ein Verfechter einer starken US-Währung gesehen, sagte Experte Round. Allerdings sei die Nominierung des anerkannten Finanzexperten von den Irritationen im Zuge der Personalentscheidung überschattet worden.


Spekulationen über kräftige Zinserhöhung durch EZB
Zudem sorgte ein erneuter starker Anstieg der Geldmenge in der Eurozone für Spekulationen über eine kräftige Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank in der kommenden Woche. Mit dem kräftigen Geldmengenwachstum seien letzte Zweifel an einer Zinserhöhung am 8. Juni ausgeräumt, sagten Volkswirte der Postbank. Möglicherweise werde nun sogar die Spekulation über eine kräftige Erhöhung des Leitzinses um 0,50 Prozentpunkte verstärkt aufleben. Ausserdem hatte EZB-Ratsmitglied Klaus Liebscher in einem Interview mit der Finanznachrichten-Agentur dpa-AFX die Erwartungen einer Zinserhöhung der europäischen Notenbank verstärkt.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6847 (0,6855) britische Pfund, 144,05 (143,23) japanische Yen und 1,5585 (1,5617) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 660,50 (Freitag: 642,25) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)

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