HeidelbergCement steht vor Übernahme

Eine HeidelbergCement wollte lediglich den Eingang des Angebots bestätigen. Spohn Cement bietet 60 Euro pro HeidelbergCement-Aktie. Dies bedeutet gemessen am Freitagsschlusskurs der im MDAX notierten Aktie von 50,25 Euro einen Aufschlag von fast 20 Prozent. Das Übernahmeangebot bewertet das Unternehmen ausgehend von rund 109 Millionen Euro Aktienkapital mit etwa 6,5 Milliarden Euro.


Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht prüft Angebot
Wie aus Dokumenten hervorgeht, die der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX vorliegen, kontrolliert Merckle die Spohn Cement GmbH. Der Pharmahändler hält an der Kötitzer Ledertuch- und Wachstuchwerke AG 54,74 Prozent der Stimmrechte, zu der wiederum zu 100 Prozent die Spohn Cement GmbH gehört. Am Heidelberger Baustoffkonzern selbst ist Merckle mit 12,8 Pr ozent beteiligt. Aus unternehmensnahen Kreisen hiess es, Spohn Cement halte bereits einen Anteil im unteren zweistelligen Prozent-Bereich an den Heidelbergern. Werner Harder, alleiniger Geschäftsführer der Spohn Cement GmbH und Vorstand der Kötitzer Ledertuch- und Wachstuchwerke AG sagte am Samstag, Details zur Übernahme werde es in den kommenden Tagen geben, sobald die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) das Angebot geprüft habe.


Neues Management
«HeidelbergCement hat ein neues Management und wir wollen dieses mit der Übernahme stärken», sagte Harder. Die Gesellschaft sehe Potenzial im Unternehmen, begründete er das grosszügige Übernahmeangebot. Spohn Cement habe die Finanzierungszusage einer Grossbank, so Harder. Zudem steht Merckle auch in enger Verbindung zum grössten HeidelbergCement-Aktionär (22,44 Prozent), dem Ulmer Zementhersteller Schwenk: Die Frau von Adolf Merckle ist eine geborene Schwenk.


Einfluss unter Beweis gestellt
Sein Sohn Ludwig sitzt ebenfalls im Aufsichtsrat von HeidelbergCement. Bereits Anfang des Jahres hatte Merckle seinen Einfluss bei dem Unternehmen klar unter Beweis gestellt. Nach dem überraschenden Rückzug des ehemaligen HeidelbergCement-Chefs Hans Bauer rückte Merckles langjähriger Vertrauter, Bernd Scheifele, zum 1. Februar vom Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden auf den Chefsessel. (awp/mc/gh)

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