IC Cham sieht Ergebnis 2006 als Trendwende hin zu besseren Zeiten

Die Führungsriege sieht sich nun aber gerüstet, um nachhaltig wieder erfolgreich zu wirtschaften – in naher Zukufunt gar ohne die Immobilientochter Hammer Retex. Anleger reagieren mit Verkäufen.

Erstmals wieder Umsatzplus
2006 hat die Chamer Papierfabrikantin laut eigenen Angaben erstmals seit Jahren wieder einen deutlich gesteigerten Umsatz erzielt. Dieser wuchs hauptsächlich wegen der robusten europäischen Konjunkturentwicklung um 6,7% auf 455,2 Mio CHF.

Operativ unbefriedigend
Negativ fiel hingegen das Betriebsergebnis nach Sonderpositionen aus, es sank auf -13,6 (VJ 19,1) Mio CHF, der Reinverlust resultierte bei 11,4 (Gewinn von 17,6) Mio. Im Berichtsjahr strukturierte die Gruppe den einzig wirklich wichtigen Geschäftsbereich Cham Paper um, was zu einmaligen Aufwendungen und Sonderabschreibungen von 38,3 Mio CHF führte.

Gestiegene Rohnstoff- und Energiepreise
Zu kämpfen hatte die Division auch unter den gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen. Erst zum Jahresende hin hätten die Aufschläge an die Kunden weiterverrechnet werden können, sagte Verwaltungsratspräsident Philipp Buhofer am Donnerstag vor den Medien.

Umstrukturierung der Champ Paper Group
Neu werden die drei Bereiche in Cham Paper als Profitcenter geführt, wovon sich das Unternehmen bessere Resultate erhofft. Im zweiten Halbjahr hätten sich bereits erste positive Auswirkungen bemerkbar gemacht. Bis in drei Jahren (2009) will IC Cham wieder eine EBIT-Marge von 8% ausweisen. 2006 betrug diese 2,9%.

Weitere Überraschungen schlecht vorstellbar
Belastend wirkte sich wie bereis im Vorjahr die norwegische Hunsfos aus. Im vierten Quartal sei aber die Gewinnschwelle auf Stufe EBIT erreicht worden, sagte Axel Wappler, CEO der Cham Paper Gruppe. Weitere negative Überraschungen, wie sie im 2006 anfielen, kann er sich nicht vorstellen. «Wir haben unsere Reinigungsarbeiten getätigt», so Wappler.

Hunsfos noch immer auf Watch-List
Hunsfos sei auf dem Weg, die in einer Road-Map gesteckten Ziele zu erreichen. Was danach mit dem Werk geschehen soll, dazu wollten die Verantwortlichen keine Stellung nehmen. Ein Verkauf sei ebenso möglich wie die Weiterführung. «Hunsfos ist noch immer auf unserer Watch-List», so VR-Präsident Buhofer.

Zukunft ohne Immobilien
Bereits jetzt ist aber klar, dass sich die IC Cham gänzlich auf das Papiergeschäft konzentrieren wird. Die Immobilientochter Hammer Retex soll deshalb in den nächsten zwei Jahren veräussert werden, erklärte Buhofer weiter. «Ich sehe zuwenige Synergien zwischen Papier und Liegenschaften.» Angaben zur Veräusserungstaktik wollte er nicht nennen. Hammer Retex wies für 2006 eine tiefere EBIT-Marge als im Vorjahr aus.

Oberstes Ziel: Ordnung schaffen
Ob er auf der anderen Seite dafür kurzfristig Zukäufe plane, verneinte Buhofer. IC Cham müsse zwar langfristig wachsen, wozu auch Akquisitionen in Frage kämen. «Unser oberstes Ziel ist aber zurzeit, den eigenen Garten in Ordnung zu bringen, bevor wir diesen vergrössern», erklärte er. Und wenn es dem Unternehmen weiter helfe, so könne er sich auch vorstellen, die IC Cham zu verkaufen, gab sich Buhofer flexibel.

Nennwertreduktion geplant
Die nächsten drei Jahre soll die Chamer Gruppe weiterhin von ihm präsidiert werden. Er stellt sich an der Generalversammlung von Ende April für eine erneute Amtsdauer zur Verfügung. Ausserdem müssen die Aktionäre über die Herabsetzung des Aktienkapitals um 3,725 Mio CHF auf 63,325 Mio CHF befinden. Dies soll mittels einer Nennwertreduktion der 745`000 Namenaktien um 5 auf 85 CHF erreicht werden.

Aktie mit 1,2 Prozent im Minus
Die Aktie steht um 10.50 mit 1,2% im Minus und kostet noch 447,75 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) um 0,9% vorrückt. (awp/mc/ar)

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