Implenia: Reinverlust von 12 Mio CHF – Expansion ins Ausland im 2007

Unter dem Strich musste Implenia im traditionell schwächeren ersten Halbjahr einen Verlust von 11,89 Mio. Fr. ausweisen. Schuld an den roten Zahlen seien Integrationskosten und die fusionsbedingte Abschreibung immaterieller Werte in Höhe von 17,45 Mio CHF, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Im Vorjahressemester hätten Zschokke und Batigroup zusammen noch einen Gewinn von 1,3 Mio CHF ausgewiesen.


Zahlen wegen Fusion nur bedingt vergleichbar
Die Zahlen seien allerdings wegen der zahlreichen Sonderfaktoren der Fusion nur bedingt vergleichbar, sagte Implenia-Chef Christian Bubb vor den Medien auf der Baustelle des Zürcher Stadions Letzigrund. Die Hochzeit der Genfer Zschokke mit der Basler Batigroup war am 2. März 2006 vollzogen worden.


Operativer Reinverlust – Umsatzsteigerung
Auch operativ wies Implenia vor Zinsen, Steuern und Einmalkosten einen Betriebsverlust (EBIT) von 3,8 Mio CHF aus nach einem Betriebsgewinn von 6,3 Mio CHF im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg hingegen um 10% auf 1,308 Mrd CHF.


Entwicklung bestätigt hohe Erwartungen
«Die Entwicklung von Implenia im ersten Halbjahr bestätigt unsere hohen Erwartungen, die wir in den Zusammenschluss der beiden Unternehmen gesetzt haben», sagte Bubb. Denn sowohl Zschokke als auch Batigroup hätten 2005 wegen Nachforderungen ausserordentlich gute Ergebnisse erzielt.


Positives Konzernergebnis für Gesamtjahr erwartet
Dank des hohen Auftragsbestandes will Implenia im Gesamtjahr 2006 trotz des Semesterverlustes in die Gewinnzone vorstossen. Ende Juli habe der Baukonzern bereits 2,7 Mrd CHF von den 2,9 Mrd CHF budgetierten Jahresumsatz Umsatz auf sicher, sagte Bubb: «Wir müssen nur noch 200 Mio CHF hereinholen.»


Solider Auftragsbestand
Dabei könne sich Implenia aufs Rosinenpicken beschränken. Der solide Auftragsbestand erlaube es weiterhin, auf weniger profible Aufträge zu verzichten.


Dynamische Baukonjunktur
Die Baukonjunktur in der Schweiz sei dynamisch, sagte Bubb. Wachstumstreiber seien nicht mehr nur der private Wohnungsbau, sondern auch der öffentliche Tiefbau, der von einigen grossen Infrastrukturprojekten profitierte. Allerdings sei der Preiskampf trotz der guten Auslastung der Unternehmen unverändert hart.


Reingewinn von 3,8 Mio CHF erwartet
Unter dem Strich erwartet Bubb bei einem EBIT von 14,5 Mio CHF einen Reingewinn von 3,8 Mio. CHF. Darin seien bereits 35 Mio CHF der gesamten Fusionskosten von 45 Mio CHF enthalten. Die restlichen 10 Mio CHF würden im nächsten Jahr verrechnet. Ab dann sollen auch die Synergien von 20 Mio CHF jährlich anfallen.


Fusion erlaubt Expansion ins Ausland
Mit der Fusion von Zschokke und Batigroup habe Implenia nun die Grösse, im Ausland zu expandieren. Der internationale Baumarkt weise im Gegensatz zur Schweiz zweistellige Wachstumsraten auf, sagte Bubb.


Trend zu grösseren Auftragsvolumina
Zudem verstärke sich der Trend zu immer grösseren Auftragsvolumina. Und private wie öffentliche Auftraggeber verlangten immer mehr nicht nur die reine Bauleistung, sondern auch Entwicklung, Planung, Finanzierung und immer mehr auch die Betriebsführung.


Auslandsexpansion nur als Gesamtdienstleister sinnvoll
Die Auslandexpansion mache nur Sinn, wenn Implenia als Gesamtdienstleister auftreten könne. Als Beispiel nannte die Bubb die Abfallbeseitigung einer Stadt, die Bau und Betrieb einer Müllverbrennungsanlage beinhalte. (awp/mc/ar)

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