KOF-Investitionsumfrage: Unternehmen steigern Anlageinvestitionen

Besonders investierfreudig zeigt sich die Industrie, aber auch der Dienstleistungssektor will seine Investitionen aufstocken, wie die neuste, jährlich durchgeführte Investitionsumfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) ergeben hat.


Baugewerbe wird sich zurückhalten
Das Baugewerbe, das in Bezug auf den Anteil an den gesamten Unternehmensinvestitionen weniger bedeutend ist, wird sich 2006 hingegen in Zurückhaltung üben, so die KOF-Ökonomen.


Auslagerung ins Ausland weniger wichtig
Die geplanten Aufwendungen entfallen primär auf Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen, schreibt die KOF am Freitag in einer Mitteilung zur Umfrage. Aber auch Erweiterungsinvestitionen hätten an Bedeutung gewonnen. Die Direktinvestitionen im Ausland dürften sich gemäss Angaben der Unternehmen im laufenden Jahr ungefähr auf dem Niveau von 2005 bewegen. Im Fokus stünden hier zusätzliche Produktionsanlagen sowie Service- und Vertriebsnetze. Weniger wichtig geworden sei dagegen die Auslagerung von inländischen Betrieben ins Ausland.


Konjunkturelle Erholung als Investitionshemmnis
Die KOF hat die Unternehmen unter anderem nach Investitionshemmnissen befragt. In den Antworten komme die konjunkturelle Erholung zum Ausdruck, summiert die KOF das Ergebnis. Zwar würden Unternehmen immer noch «zu geringe Erträge» (Industrie: 35%, DL: 46%) und «unsichere Absatzentwicklung» (Industrie: 35%, DL: 32%) als wichtigste Hemmfaktoren nennen. Die Absatzunsicherheit, die vor allem in konjunkturell unsicheren Zeiten im Vordergrund stehe, habe aber im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung verloren, führte Daniel Lampart, Ökonom bei der KOF, an einer Medienkonferenz am Freitag aus.


Arbeitskräftemangel
Des weiteren würden sich vermehrt Unternehmen über einen Arbeitskräftemangel beschweren, was auf eine wirtschaftliche Erholung hinweise, so der Ökonom weiter. In der Industrie ist der Wert auf 17% angestiegen, im Dienstleistungssektor auf 12%. Der letzte Höchstwert in Sachen Arbeitskräftemangel wurde gemäss Lampart im Boom-Jahr 2001 registriert mit 37,5%. Dieser Stand ist somit noch lange nicht erreicht.


Industrie, Bau und Dienstleistungen wurden befragt
Die Umfrage, die im November/Dezember 2006 durchgeführt wurde, umfasst 6’766 Schweizer Unternehmen aus den drei Sektoren Industrie, Bau und Dienstleistungen. Sie gaben Auskunft über ihre Investitionspläne für 2006. Die Rücklaufquote beziffert die KOF auf 42,8%, oder beschäftigungsgewichtet auf 59,8%. (awp/mc/ab)

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