Mögliche Engpässe bei US-Raffinerien treiben Ölpreis auf Jahreshoch

Vor allem die Sorge vor Versorgungsengpässen bei Benzin in den Vereinigten Staaten trieb den Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Mai-Auslieferung zeitweise auf ein neues Jahreshoch bei 64,50 USD, hiess es von Händlern. Trotz eines leichten Rückgangs im frühen Nachmittagshandel auf 63,92 USD rechnen Marktteilnehmer weiter mit einer angespannten Lage an den Ölmärkten.


32 Cent höher als am Vortag
An der Rohstoffbörse in London hielt sich der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent im Nachmittagshandel noch deutlich höher bei 69,02 USD. Das sind 32 Cent mehr als am Vortag.


Angespannte Lage in den US-Raffinerien
Vor dem Beginn der Ferienzeit in den USA mit einem traditionell starken Anstieg des Benzinverbrauchs rückt in diesem Jahr einmal mehr die angespannte Lage in den US-amerikanischen Raffinerien in den Fokus der Anleger, sagte Peter Beutel, von der Energieberatungsfirma Cameron Hannover. «Die USA sind zutiefst abhängig von jeder einzelnen Raffinerie auf eigenem Boden.» Nach Einschätzung von Experten liegt die Auslastung der US-Raffinerien derzeit bereits bei über 88 %.


Lagerbestände erneut kräftig gesunken
Vor diesem Hintergrund sind die Investoren nach Einschätzung von Experten beunruhigt über die US-Benzinreserven. In der grössten Volkswirtschaft der Welt sind die Lagerbestände an Benzin zuletzt erneut kräftig gesunken. Sollte sich das Abschmelzen der Benzinreserve in den nächsten Wochen fortsetzen, «dürfte es auf der Produktseite im Hinblick auf die Sommerreisezeit eng werden», schrieben die Experten der Dekabank.


Preisrisiko an den Ölmärkten wegen Atomkonflikt
Zudem sorgt auch der weiterhin ungelöste Atomkonflikt mit dem Iran nach wie vor für ein Preisrisiko an den Ölmärkten. Kaum hatte die überraschende Freilassung von britischen Marinesoldaten durch den Iran die Lage etwas entspannt, sorgen Meldungen über angebliche Fortschritte des Landes am Persischen Golf bei der Anreicherung von waffenfähigem Uran erneut für Unruhe an den Märkten.


OPEC-Preis weiter gestiegen
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ebenfalls weiter gestiegen. Ein Barrel kostete am Donnerstag 63,66 USD und damit 30 Cent mehr als ein Tag zuvor, teilte das OPEC-Sekretariat am Freitag mit. Die OPEC berechnet den so genannten Korbpreis auf der Basis von elf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ab)

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