Neue Smartphone-Klage: Jetzt Microsoft gegen Motorola

Denn als Beispiel für die Verstösse nennt Microsoft Android-Handys wie das Motorola Droid 2. Microsoft bringt in wenigen Wochen das eigene neue Mobilfunk-Betriebssystem Windows Phone 7 auf den Markt. Der weltgrösste Software-Konzern ist im Handy-Markt in den vergangenen Jahren zunehmend in Bedrängnis geraten. Nach jüngsten Zahlen des Marktforschungsunternehmens Gartner hat das aktuelle mobile Windows bei Smartphones nur noch einen Marktanteil von weltweit fünf Prozent.


Patent-Karte immer öfter ausgespielt
Bei den Microsoft-Patenten aus der 243 Seiten umfassenden Klageschrift vom Freitag geht es um technische Verfahren wie die Benennung von Dateien, die Arbeit von Flash-Speichern oder die Verwaltung von Kontakt-Informationen. In dem harten Konkurrenzkampf auf dem Mobilfunk-Markt wird immer häufiger die Patent-Karte ausgespielt: So bekriegen sich Apple und Weltmarktführer Nokia mit Patentklagen. Der iPhone-Anbieter Apple klagte auch gegen den Rivalen HTC, der sich zuletzt vor allem auf Android-Telefone spezialisierte. HTC konterte mit einer Gegenklage.


Ballmer setzt voll auf Cloud Computing
Microsoft-Chef Steve Ballmer will den Konzern in den nächsten Jahren konsequent auf das sogenannte Cloud Computing ausrichten. «Wir haben in den vergangenen Jahren mehr als eine Milliarde Dollar pro Jahr für Cloud Computing investiert und werden uns künftig ganz darauf konzentrieren», schreibt Ballmer in einem Gastbeitrag für die Wirtschaftszeitung «Euro am Sonntag». Ab 2012 würden mehr als 90 Prozent der Microsoft-Entwickler an Anwendungen und Technologien für das Cloud Computing arbeiten.


Dezentrale Rechenzentren
Beim Cloud Computing handelt es sich um eine Auslagerung von Hard- und Software ins Internet: IT wird von der Infrastruktur über Entwicklungsplattformen bis zu den Anwendungen in dezentralen Rechenzentren bereitgestellt, der Zugriff erfolgt über das Internet. Cloud Computing sei die wichtigste IT-Innovation für viele Generationen, schrieb Ballmer, der am kommenden Mittwoch auf der Internationalen Cloud-Computing-Konferenz des Branchenverbands Bitkom in Köln spricht.


Klassisches Geschäftsmodell immer mehr unter Druck
Hintergrund ist, dass Microsofts klassisches Geschäftsmodell immer mehr unter Druck gerät. Zunehmend wollen Kunden keine Software auf DVDs mehr kaufen, sondern setzen auf preisgünstige Programme, die übers Internet laufen. Deshalb sah sich auch das Urgestein der Software-Branche zum Umdenken gezwungen. Ballmer zufolge bietet das Cloud Computing Kunden signifikante Verbesserungen: So erhielten Unternehmen damit schnell und ohne Investitionsaufwand Zugriff auf neueste Software und Produktivitätswerkzeuge. Damit liessen sich rasch und ohne Kostenrisiken neue Dienste und Produkte gestalten, entwickeln und einsetzen. Dies fördere die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Zudem könnten Unternehmen über Cloud Computing ihre Energiekosten senken. (awp/mc/ps/01)

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