Sie werden zum grossen Teil im Solartechnik-Segment weiterbeschäftigt. «Wir brauchen die Leute dringend», sagte Oerlikon-Sprecher Burkhard Böndel auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Ein «geringer Teil» der Crew werde von Singulus übernommen.
Portfolio-Strategie weiterführen
Mit dem Verkauf des Geschäfts mit Produktionsanlagen für das DVD-Nachfolgeformat setzt Oerlikon laut einer Mitteilung vom Freitag seine Portfolio-Strategie weiter um und trennt sich von vergleichsweise kleineren, volatilen Sparten. Oerlikon wolle sich damit «auf die für den Konzern wichtigen Wachstumsfelder wie etwa das Solargeschäft» konzentrieren.
Patente und Lizenzen
Singulus übernimmt nebst Produktionsanlagen auch Patente und Lizenzen (auch für CD- und DVD-Maschinen), sowie den Kundenstamm. Über den Kaufpreis machen die beiden Unternehmen keine Angaben.
Marktführer bei Blu-ray-Anlagen
Der deutsche Spezialmaschinenbauer schwingt sich mit der Übernahme seines Hauptkonkurrenten zum unangefochtenen Marktführer bei Blu-ray-Anlagen auf. Speichermedienhersteller und Filmindustrie setzen grosse Hoffnungen auf diesen Speicherstandard. Die neuen Silberscheiben unterscheiden sich äusserlich nicht von CD und DVD, bieten aber wesentlich mehr Speicherplatz, etwa für Kinofilme in hoher Auflösung. Anfang Januar hatten die wichtigsten Hollywood-Studios den Konkurrenzkampf der DVD-Nachfolgeformate zugunsten von Blu-ray entschieden.
Drei Viertel des Marktes für Blu-ray-Maschinen
Mit der Übernahme der Oerlikon-Sparte kontrolliert Singulus nach eigener Einschätzung rund drei Viertel des Marktes für Blu-ray-Maschinen. Das Unternehmen rechnet einem Sprecher zufolge nach einer juristischen Prüfung nicht mit Einsprüchen der Kartellbehörden. Ausser Singulus und Oerlikon stellen noch die deutlich kleineren Anbieter Origin aus Japan und Anwell aus Hongkong Blu-ray-Maschinen her. Format-Erfinder Sony fertigt die Anlagen inzwischen fast nur noch für den eigenen Bedarf seiner Kopierstrassen. (awp/mc/gh)
