Petroplus halbiert Reinverlust

Von Januar bis Dezember belief sich der Umsatz auf 14’797,8 (VJ 24’302,0) Mio USD. Die Bruttomarge betrug 1’205,4 (948,6) Mio USD und der EBIT 65,3 (VJ-Verlust 242,6) Mio USD. Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust nach IFRS von 249,9 (VJ-Verlust 516,6) Mio USD und aus dem fortgeführten Geschäft von 108,8 (VJ-Verlust 333,0) Mio USD, wie die Raffineriebetreiberin am Donnerstag mitteilte.


Anpassung der Geschäftszahlen
Bei den nicht-fortgeführten Aktivitäten habe es Abschreibungen von 125 Mio USD vor Steuern im dritten Quartal sowie Restrukturierungskosten von 19 Mio USD vor Steuern im vierten Quartal gegeben, hiess es weiter. Petroplus hat die Geschäftszahlen unter anderem wegen des Verkaufs der Anlagen in Antwerpen und der Stillegung der Raffinerie Teesside in der zweiten Jahreshälfte 2009 angepasst.


Lagerbewertungseffekte
Für das vierte Quartal werden ein IFRS-Verlust von 184,2 (VJ-Verlust 774,9) Mio USD sowie von 163,4 (VJ-Verlust 563,8) Mio USD aus dem fortgeführten Geschäft ausgewiesen. Veränderungen beim Ölpreis führten im vierten Quartal 2009 zu Lagerbewertungseffekten von 15 Mio USD vor Steuern, wie aus einer Präsentation für die am Nachmittag anstehende Analystenkonferenz hervorgeht. Der bereinigte Refining & Marketing EBITDA wird mit -15 Mio USD ausgewiesen und der bereinigte Reinverlust mit 150 Mio USD.


Dividende gekürzt
Der Verwaltungsrat will der Generalversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 0,10 CHF je Aktie in Form einer Nennwertrückzahlung vorschlagen. Im Vorjahr hatten die Anteilseigner 0,60 CHF je Aktie erhalten. Per Ende Dezember betrugen die flüssigen Mittel 11 Mio USD gegenüber 210 Mio USD per Ende 2008 und die kurzfristigen Darlehen 150 (249) Mio USD. Die Nettoverschuldungsquote betrug 48 (46)%. Petroplus habe per Ende Dezember 2009 noch 300 Mio USD an neuen Kreditlinien für das Nettoumlaufvermögen verfügbar gehabt und werde sich voraussichtlich weitere 200 Mio USD Anfangs 2010 beschaffen, hiess es.


Fokus auf Sicherheit und Verlässlichkeit 
Die Raffinerieaktivitäten seien 2009 durch geplante Wartungsarbeiten, unerwartete Auszeiten und die ungünstige Wirtschaftslage beeinflusst worden, wird CEO Jean-Paul Vettier zitiert. Derzeit liefen alle Anlagen nach Plan. Das Unternehmen werde den Fokus weiter auf die Sicherheit und Verlässlichkeit im Raffineriebetrieb legen. Weitere Optimierungsmöglichkeiten im Portfolio seien in Sicht. Die Durchlaufrate wird für 2010 auf 615’000 Barrel pro Tag geschätzt und soll damit rund 70’000 Barrel pro Tag höher liegen als im abgeschlossenen Jahr.


Talsohle durchschritten?
Grössere Wartungsarbeiten sind im Jahr 2010 für die Anlage BRC für Mitte des zweiten Quartals angesetzt. Reichstett ist demnach Ende des ersten Quartals an der Reihe und Cressier im frühen zweiten Quartal. Mit Blick auf die weitere Entwicklung erklärte Verwaltungsratspräsident Thomas O’Malley in der Mitteilung, das vierte Quartal 2009 dürfte den Tiefpunkt bei den europäischen Raffineriemargen dargestellt haben. Petroplus sehe klare Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung und ein Anziehen des Verbrauchs. Es sehe danach aus, als ob 2010 ein wesentlich besseres Jahr für Petroplus werde als 2009. (awp/mc/ps/02)

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