Platzt die Immobilienblase?


Von Gérard Al-Fil


 


Im Dubai International Exhibition Centre zeigen bis zum 6. Dezember auf 25 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche Anbieter aus 85 Ländern ihre Immobilien-Visionen von morgen. Eine Frage steht dabei immer mehr im Raum: Wer braucht Neuprojekte in Höhe von 135 Milliarden Dollar?


 


Dr. Marc Faber: «Nach Kurssturz folgt oft Immobiliencrash»


Der Emerging Market-Guru Dr. Marc Faber weist darauf hin, dass der Time-Lag zwischen Börsenhoch und Immobilienpreisabkühlung normalerweise 12 – 18 Monate beträgt. Die Aktienblase von Dubai erlebte Ihren Peak im Herbst 2005. Seitdem verlor der Dubai Share Index über 70%  und zog die Börsen von Ryadh und Doha in einem regionalen Dominoeffekt um 40% bzw 32% mit nach unten. Auch den steilen Mietanstieg von über 25% in 2006 sehen Skeptiker als Zeichen eines letzten Booms auf dem Häusermarkt, bevor die Preise purzelten. Zwar stünden in Dubai ein Fünftel aller weltweiten Kräne, doch ginge die Rechnung der Bauträger nur auf, wenn Projekte wie Dubailand, Dubai World Central oder die drei «Palmen» sich am Ende tatsächlich verkaufen liessen. Dies hängt in Dubai wiederum von der Entwicklung im Tourismus ab. Bis 2010 soll sich die Zahl der Urlauber von heuer 8 Millionen auf 15 Millionen pro Jahr nahezu verdoppeln.


 


Die «Welt», die keiner will


Adel Shirawi, CEO des islamischen Heimfinanzierers Tamweel, ist weniger pessimistisch. Er sieht weiterhin einen steigenden Bedarf für Büroraum in Dubai. So würden 2007 zu den bestehenden 2.4 Millionen Quadratmetern kommerziell genutzter Fläche 529 000 qm zusätzlich nachgegefragt. Crash-Propheten ziehen dagegen das künstliche Inselprojekt «The World» vor der Küste Dubais als prominentes Beispiel dafür heran, dass sich zahlreiche Mammutprojekte als Prestigebauten ohne Mehrwert entpuppten. Dem Vernehmen nach warten noch 45% der Welt-Inseln auf ihre Abnehmer.

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