Schweizer Industrie geht gestärkt aus dem Jahr 2004 hervor

Die Schweizer Industrieunternehmen haben im vergangenen Jahr den konjunkturellen Rückenwind ausgenutzt. Zudem zahlte sich die Fitnesskur, die sich die Schweizer Industrie in den Vorjahren verpasst hatte, in Franken und Rappen aus.

Zahlreiche Spitzenergebnisse
So warteten zahlreiche Unternehmen mit Spitzenergebnissen auf. Der Waschmaschinen- und Wärmepumpenhersteller Schulthess etwa hat das erfolgreichste Geschäftsjahr seiner Geschichte hinter sich. Rekordergebnisse vermeldeten auch der Maschinenbauer Schweiter Technologies, der Stahlkonzern Swiss Steel oder die Technologiegruppe Kudelski.

An Schwung zugenommen
Die eindrücklichen Steigerungsraten zeigen, dass die Industrie an Schwung gewonnen hat. Die aktuellen Beispiele: Saurer steigerte den Gewinn 2004 um 47 Prozent auf 69 Mio. Franken, der Komponentenhersteller Huber + Suhner verfünffachte den Gewinn auf 31,5 Mio. Franken.

Tiefrote Zahlen adé
Ausserdem rappelten sich 2004 einige Unternehmen auf, die in der Vergangenheit mit tiefroten Zahlen zu kämpfen hatten. Um nur die prominentesten Vertreter zu nennen: Der Technologiekonzern ABB kehrte nach drei verlustreichen Jahren in die schwarzen Zahlen zurück, so auch das Industrieunternehmen Von Roll oder der Technologiekonzern Ascom. Das haben die Konzerne trotz einiger Negativfaktoren erreicht. Zu schaffen machte den exportorientierten Unternehmen im vergangenen Jahr vor allem der schwache Dollar: Die Umrechnung in Schweizer Franken schmälerte die Resultate schmerzhaft. Ausserdem beeinträchtigten die steigenden Rohöl- und Rohstoffpreise die Resultate.

Höhere Margen und gestärkte Bilanzen
«Die gute Konjunktur, kostensenkende Massnahmen, höhere Margen und gestärkte Bilanzen prägten das Industriejahr 2004 positiv», bilanzierte auch die Credit Suisse Group (CSG) in einer aktuellen Publikation zu den Bonitätstrends in der Industrie. Diese Verbesserung hatte allerdings seinen Preis. Zahlreiche Unternehmen verlagerten die Produktion in Billiglohnländer. Und dieser Trend hält an, wie das Beispiel Calida zeigt. Der Wäschehersteller will die Produktion in der Schweiz ganz aufgeben. Das kostet hierzulande rund 50 Arbeitsplätze.

Erfolgreiche Programme realisiert
Praktisch alle Unternehmen haben in den letzten Jahren produktivitätssteigernde Programme geplant oder durchgeführt. Das Resultat sei 2004 in Form tieferer Kosten und höherer Margen eingetreten, schreibt die CSG. Gleichzeitig seien vermehrt Aufgaben ausgegliedert worden.

Kostensenkungen angesagt
In den Betrieben sind die Manager überzeugt, dass die Kosten auch in Zukunft gesenkt werden müssen. Die Effizienzprogramme sollen sich auch 2005 positiv auf die Margen niederschlagen. Profitiert haben die Unternehmen 2004 auch von den asiatischen Märkten. Deren Stellenwert dokumentiert der Branchenverband der Schweizerischen Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (Swissmem) in den Exportzahlen für 2004.

Fernostexporte zugenommen
Die Exporte nach China legten demnach um 13,6 Prozent zu, nach Japan um 13,0 Prozent, nach Südkorea um 28,9 Prozent und nach Taiwan um 14,4 Prozent. Nach Asien gingen 15,7 Prozent der gesamten Exporte von insgesamt 59 Mrd. Franken. Für 2005 sind die Betriebe nach Einschätzung der CSG «vorsichtig optimistisch». Und der Asien-Boom ist noch nicht vorbei. Denn die Nachfrage in Asien, aber auch in Osteuropa, dürfte erneut positiv ausfallen.(awp/mc/th)

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