SNB erhöht Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte

Das für die Geldpolitik massgebliche Zielband für den Dreimonats- Libor liegt neu bei 1,75 bis 2,75%, wobei die SNB den Satz im mittleren Bereich des Zielbandes halten will.

Günstige Inflationsaussichten sicherstellen
Mit der Anhebung stelle die SNB sicher, dass die Inflationsaussichten günstig blieben, hält sie in einer Mitteilung fest. Die in der zweiten Hälfte des letzten Jahres rückläufigen Erdölpreis dürften die Teuerung nur noch bis Mitte Jahr dämpfen.

2007: Jahresteuerung von 0,5 Prozent erwartet
Für 2007 rechnet die SNB mit einer durchschnittlichen Jahresteuerung von 0,5 %, 2008 mit 1,4% und 2009 mit 1,6%. Damit legten die Teuerungsraten stärker zu als noch im Dezember 2006 von der SNB angenommen.

Zinsnormalisierung weiterführen
Angesichts dieses Trends werde die SNB ihre Politik der Zinsnormalisierung «voraussichtlich noch weiterführen müssen», um die Preisstabilität langfristig zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund rechnen Ökonomen damit, dass es bereits im Juni eine weitere Zinserhöhung geben wird. Die weitere Entwicklung ist laut den Experten indes schwer abzuschätzen.

Zinserhöhung wie erwartet
Die am Mittwoch bekannt gegebene Zinserhöhung war weder für den Markt noch die Ökonomen überraschend. Der Geldmarkt hatte den Schritt schon vorweggenommen. Der bei den bisherigen Zinssätzen anvisierte Mittelwert lag bei 2%. Doch der Libor notierte seit Anfang Februar über 2,2% und damit nahe am nun neu festgelegten Zielwert.

Zinsschritt bereits eingepreist
Auch an der Börse fiel die Reaktion marginal aus. Der Kurs des Frankens zeigte ebenfalls nur eine minim festere Tendenz gegenüber Euro und Dollar. Der Zinsschritt sei bereits eingepreist, sagten Händler.

Höchster Stand seit fünfeinhalb Jahren
Mit der jüngsten Anpassung erreicht der Leitzins in der Schweiz den höchsten Stand seit fünfeinhalb Jahren. Im September 2001 hatte die SNB im Nachgang zu den Terroranschlägen vom 11. September den Zinssatz innerhalb einer Woche in zwei Schritten von 2,75 bis 3,75% auf 1,75 bis 2,75% gesenkt. Nach dem Platzen der Internet-Blase hatte die SNB die Zinsen ab März 2001 schrittweise gesenkt. Mitte 2004 leitete sie dann eine Wende nach oben ein. Ende 2004 legte sie aber mit den Erhöhungen eine Pause ein, um diese aufgrund verbesserter Wirtschaftsaussichten im Dezember 2005 wieder aufzunehmen.

Konjunktur weiter in guter Verfassung
Die SNB sieht die Konjunktur in der Schweiz weiter in guter Verfassung. Wie erwartet verlaufe die wirtschaftliche Entwicklung weiter positiv, auch wenn ihre Dynamik etwas nachlassen könnte. Für 2007 sieht die SNB eine unverändertes Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von «rund 2%». Damit wachste die Schweizer Wirtschaft etwas schneller als im langfristigen Durchschnitt.

Zinskurve abgeflacht
Die Politik der schrittweisen Zinsanpassungen wirkt sich laut SNB zunehmend auf die Finanzmarktbedingungen aus. Die Zinskurve flachte ab. Die Wachstumsrate der Hypothekarausleihungen bildeten sich weiterhin langsam zurück. (awp/mc/ar)

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