Straumann 2009 mit rückläufigem Umsatz – Vorsichtiger Ausblick

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung erneut eine Dividende von 3,75 CHF vor. 2009 sank der Umsatz, belastet von der anhaltenden Stärke des Schweizer Frankens gegenüber den wichtigsten Fremdwährungen, um 5,4% auf 736,4 (VJ 778,7) Mio CHF. In Lokalwährungen (LW) resultierte ein Rückgang um 2,1%, wie das Basler Unternehmen mitteilte.


Reingewinn sinkt um 18,7 %
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITA fiel um 20,3% auf 218,3 (274,1) Mio CHF. Der EBIT sank um 22,4% auf 165,3 (213,0) Mio CHF verglichen mit einem Vorjahreswert vor ausserordentlichen Abschreibungen. Ohne Sondereffekte wurde im Vorjahr ein EBIT von 40,4 Mio CHF ausgewiesen. Unter dem Strich verblieb ein um 18,7% tieferer Reingewinn von 146,4 (VJ 180,1) Mio CHF, verglichen mit einer bereinigter Vorjahreszahl. Ohne Abschreibungen lag der Reingewinn im Vorjahr bei 8,2 Mio CHF.


Leicht unter den Erwartungen
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Straumann die Erwartungen der Auguren leicht verfehlt. Von AWP befragte Analysten haben im Durchschnitt einen Umsatz von 741,8 Mio CHF, einen EBIT von 173,8 Mio CHF und einen Reingewinn von 151,2 Mio CHF erwartet.


EBITDA-Marge weier nahe 30 %
Die Margen lagen beim EBITA bei 29,6%, beim EBIT bei 22,5% und beim Reingewinn beim 19,9%. Frühzeitige Kosteneinsparungs-Massnahmen in Kombination mit Effizienzsteigerungen hätten geholfen, die EBITDA-Marge nahe 30% zu halten, heisst es. Zudem sei es gelungen, durch Reduzierung des Nettoumlaufvermögens den Cashflow auf 214,7 (144,4) Mio CHF zu steigern, bei einem Anstieg der Free-Cashflow-Marge von 19% auf 29%.


Zurück zur Normalarbeitszeit
Per Jahresende beschäftigte die Gruppe insgesamt 2’170 Mitarbeitende, 1% weniger als im Vorjahr. Anfangs 2010 gingen die Produktionswerke von Straumann wieder zur Normalarbeitszeit über.


Globaler Markt um geschätzte 6 % geschrumpft
Im Laufe des Jahres hätten die Auswirkungen des schwachen Konsumklimas, steigender Arbeitslosigkeit und Kreditbeschränkungen zu nachlassenden Patientenbesuchen in den Zahnarztpraxen und geringeren Volumen bei Implantatverkäufen geführt, heisst es. Der globale Markt für Dentalimplantate, restaurative und regenerative Zahnmedizin schrumpfte um geschätzte 6%.


Schleppende Nachfrage nach Dentalimplantaten
Die Umsätze wurden 2009 hauptsächlich vom Geschäft mit Soft-Tissue-Level-Implantaten generiert, unterstützt von SLActive und gefördert vom Bone Level Implantat-System. Letzteres habe seit seiner Markteinführung gegen Ende 2007 kontinuierlich Marktanteile hinzugewonnen, heisst es. Während die Nachfrage nach Dentalimplantaten schleppend gewesen sei, seien die Verkäufe von CADCAM-Kronen und Brücken gestiegen.


Positives Wachstum im 4. Quartal in Nordamerika
Zu den Märkten heisst es, die Umsätze in Deutschland und Italien – den wichtigsten europäischen Märkten – hätten in etwa den hohen Vergleichswerten von 2008 entsprochen. Dagegen habe der wichtige iberische Dentalmarkt 2009 am meisten unter der wirtschaftlichen Rezession gelitten. Der zweitwichtigste Markt Nordamerika habe im vierten Quartal wieder positives Wachstum gezeigt. Die Gruppe sei somit zuversichtlich, «ihre wichtigsten Konkurrenten übertroffen und ihre stabile Position als Nummer zwei in der Region gestärkt zu haben».


Noch keine nachhaltige Erholung
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr gibt sich Straumann vorsichtig. Solange Konsumausgaben, Kreditverfügbarkeit und Arbeitslosigkeit noch deutlich von den Werten vor der Rezession entfernt seien, sei es verfrüht, von einer nachhaltigen Erholung zu sprechen. Straumann bleibe daher bezüglich Prognosen, wann ein nachhaltiges Wachstum in den für das Unternehmen relevanten Dentalmärkten zurückkehren werde, vorsichtig. Für das laufende Jahr sei von einem stagnierenden Markt oder von einem Wachstum im tiefen einstelligen Bereich auszugehen.


Aufgrund ihrer Marktpräsenz, Pipeline und organisatorischen Stärke sei die Gruppe aber überzeugt, ein überdurchschnittliches Wachstum zu erzielen. Dank antizyklischer Investitionen im letzten Jahr sei Straumann für eine Markterholung «bestens positioniert». Unter Annahme von weiterhin negativen Währungseinflüssen erwartet die Gruppe, dass ihr Umsatz in CHF und ihre Betriebsmarge mindestens auf gleichem Niveau wie in 2009 liegen werden. (awp/mc/pg/02)

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