Von April bis Juni erwirtschaftete Temenos einen Umsatz von 81,9 Mio USD, 15% weniger als im Vorjahreszeitraum. Der EBIT stieg dank tieferer Kosten um 4% auf 10,5 Mio USD. Der Reingewinn wiederum sank wegen eines schlechteren Finanzergebnisses um 14% auf 7,3 Mio USD. Mit diesen Zahlen traf Temenos die Markterwartungen nur zum Teil.
Wachstum im Wartungsgeschäft
Nach Segmenten trugen Lizenzeinnahmen 27,3 (-19%) Mio USD zum Umsatz bei, hier fielen Einkünfte aus der US-Kooperation mit Metavante weg. Unter Ausklammerung dieses Effekts wäre der Spartenumsatz um 5% gestiegen, führte Finanzchef David Arnott während einer Telefonkonferenz aus. Die Servicesparte erwirtschaftete 26,1 Mio USD und damit 32% weniger; der Wartungsbereich legte dagegen um 20% auf 28,5 Mio USD zu.
Die Betriebskosten sanken um 17% auf 71,5 Mio USD. Einsparungen hätten keine negativen Auswirkungen auf das künftige Wachstum, erklärte CEO Andreas Andreades. Temenos habe weder die Entwicklungsaktivitäten noch die Servicekapazitäten reduziert, dafür aber Marktanteile gewonnen.
Neuer Grossbanken-Auftrag
Zu den Highlights im abgelaufenen zweiten Quartal zählte die Gesellschaft einen Auftrag für die «T24»-Software durch eine führende US-Investment Bank. Das Produkt solle die Wachstumsstrategie des Instituts in den Regionen Asien-Pazifik und Europa unterstützen, hiess es. Vom Volumen her sei es ein «normaler T24-Auftrag», ergänzte der Firmenchef. «Wir sehen, dass die grossen Banken auf den Markt zurückkommen», sagte er weiter.
Temenos verwies auch auf die schnelle und gütliche Einigung mit dem bisherigen Partner Metavante zum Vertrieb der Produkte in den USA. Dies ermögliche dem Unternehmen, die strategischen Optionen für diesen Markt neu in Angriff zu nehmen. Der Einfluss auf die Ertragslage im Berichtszeitraum sei minimal, da die Übereinkunft im Juli erzielt wurde. Sie decke alle ausstehenden Forderungen gegen Metavante ab und wirke sich positiv auf die flüssigen Mittel im dritten Quartal aus.
Weitere Partnerschaft in Aussicht
Zur kürzlich bekannt gegebenen Partnerschaft mit dem US-Unternehmen Cognizant erklärte Temenos, die Zusammenarbeit komme gut voran. Bei einer Reihe von Geschäften erfolge der Auftritt am Markt gemeinsam. «Wir sind aber noch in einer frühen Phase», sagte CEO Andreades. In der zweiten Jahreshälfte dürfte eine weitere weltweite Partnerschaft abgeschlossen werden, hiess es.
Flüssige Mittel von 76,1 Mio USD könnten für einen Abbau der Verschuldung, Aktienrückkäufe oder Akquisitionen genutzt werden, so das Management. Die Aktivitäten auf letzterem Gebiet blieben hoch und die Kriterien für attraktive Objekte unverändert. Temenos habe zudem ungenutzte Kreditlinien von 151 Mio USD bis Ende 2010, davon 45 Mio USD für betriebliche Zwecke. Der Rest stehe für Zukäufe zur Verfügung.
Ausblick teilweise erhöht
Temenos erhöhte den Ausblick für das Gesamtjahr 2009 teilweise, verzichtete jedoch erneut auf eine Prognose zum Gesamtumsatz. Das Unternehmen erwartet weiter einen Umsatz von mehr als 118 Mio USD im Wartungsgeschäft sowie neu von 130-140 Mio USD in der Servicesparte. Die Visibilität sei im Servicegeschäft relativ hoch, weil bereits 90% der Umsätze gesichert seien, hiess es.
Die EBITDA-Marge soll weiterhin bei 27-28% liegen und die EBIT-Marge bei 19-20%. Die Kosten werden wie bisher mit 310 Mio USD angegeben. Für den operativen Cashflow rechnet Temenos nun mit 110 Mio USD. Die zuletzt angestrebten 80 Mio USD seien bereits nach sechs Monaten erreicht worden. Der freie Cashflow soll 80 Mio USD (zuvor 50 Mio USD) betragen. (awp/mc/ps/14)
