Thales für Übernahmen gerüstet – ‹Sarkozy kann uns nicht zwingen›

«Unsere Ziele sind Grösse und Rentabilität», sagte Thales-Konzernchef Denis Ranque am Freitagabend in Paris. Das Geld sei vorhanden. An der Übernahme eines Airbus-Werks der EADS sei Thalès aber nicht interessiert.


Sarkozy kann Thalès nicht zwingen
Zu Gerüchten über eine Fusion mit dem Triebwerkbauer und Elektronikkonzern SAFRAN sagte Ranque: «Wir haben mehrere Optionen.» Rein politisch motivierte Kombinationen lehne er ab. Auf die Frage, ob der französische Staat als Aktionär beider Konzerne die Fusion durchsetzen könne, sagte Ranque : «Präsident Nicolas Sarkozy kann Thalès nicht zwingen.» Der Staat habe mit 27 Prozent Anteil zwar ein «gewichtiges Wort mitzureden», müsse aber andere Aktionäre (wie Alcatel Lucent oder die Fonds) überzeugen.


Paris hat ein Vetorecht
Thales ist mit 70.000 Mitarbeitern in 50 Staaten präsent und sieht sich als weltweit führender Anbieter sicherheitskritischer Informationssysteme. Die Hälfte des Umsatzes von 10,3 Milliarden Euro entfällt auf die Rüstung, je ein Viertel auf die Bereiche Luft- und Raumfahrt und Sicherheitstechnik. Thalès-Experten sind derzeit auch im Irak und in Afghanistan im Einsatz. Paris hat – wie London in der britischen und Australien in der australischen Konzerntochter – ein Vetorecht bei Beschlüssen mit Folgen für die nationale Sicherheit. (awp/mc/ab)

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