Tokioter Börse weiterhin an Gesprächen mit Deutscher Börse interessiert

«Die Tokyo Stock Exchange (TSE) würde die im Oktober vorigen Jahres begonnenen Gespräche sehr gern fortsetzen», sagte Yoshitaka Muranushi, Director of Gobal Business Development der TSE, am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Dubai.


Gespräche wegen Unstimmigkeiten im Sande verlaufen
Die Gespräche seien wegen Unstimmigkeiten im Sande verlaufen und Vereinbarungen für mögliche Kooperationen seien daraufhin mit der Londoner Börse LSE und der US-Börse NYSE getroffen worden. Mit der NYSE hatte die TSE im Januar eine strategische Allianz geschlossen mit der Aussicht auf eine künftige Kapitalverflechtung. Die Kooperationsvereinbarung mit der LSE, die aber nicht so weit gehen soll wie die mit der NYSE, sei noch nicht unterzeichnet.


Derviate-Bereich der Deutschen Börse
Vor allem der Derviate-Bereich der Deutschen Börse sei für die TSE interessant, sagte Muranushi, da die grösste japanische Börse ihre Finanzderivate weiter diversifizieren und neue Terminmarkt-Produkte einführen wolle. In dieser Sparte habe die Deutsche Börse unter den gelisteten Marktbetreib ern die grösste Marktkapitalisierung und schlage hier die auf den Aktienmarkt spezialisierte NYSE um Längen.


Konsolidierungsbestrebungen in Europa und den USA
Hinsichtlich der zahlreichen Konsolidierungsbestrebungen in Europa und den USA sagte der TSE-Manager: «Dieser Trend in Richtung Fusionen und Übernahmen dürfte auf die asiatischen Börsen wohl noch keinen Einfluss haben, wird aber sicher in der Zukunft Auswirkungen auf uns haben.» Derzeit gebe es aber noch zahlreiche Hindernisse, die die Börsen auf ihrem Weg zur Fusion zu überwinden haben.


TSE will eigene Position stärken
Damit die TSE künftig mit den anderen grossen Börsen im Wettbewerb bestehen und Allianzen eingehen kann, müsse sie zunächst ihre eigene Position stärken, sagte Muranushi. Daher bereite sich die TSE auf ihren Börsengang vor, der allerdings wohl erst «spätestens 2009» über die Bühne gehen werde. Dies sei zwar «nachteilig» für die TSE im laufenden weltweiten Konsolidierungsprozess, doch zunächst müsse in die IT investiert und ein neues Handelssystem errichtet werden. «Unser Ziel ist es, das beste Handelssystem der Welt zu entwickeln in Hinblick auf die Skalierbarkeit, Geschwindigkeit, Flexibilität und Robustheit. Im TSE visiert im Konsolidierungsprozess vor allem den asiatischen Markt an. Den rasch wachsenden asiatischen Unternehmen solle die Möglichkeit zur Kapitalaufnahme geboten werden, sagte Muranushi. (awp/mc/gh)

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