US-Konjunkturdaten deuten auf weitere Zinspause in USA hin

Die amerikanischen Währungshüter dürften nach den jüngsten Preisdaten etwas aufatmen, heisst es in einer am Freitag veröffentlichten Studie der Postbank. Allerdings sei es für eine Entwarnung an der Inflationsfront noch zu früh. Die US-Notenbank dürfte die Leitzinsen weiterhin stabil halten, zumal die Inflationsgefahren angesichts der konjunkurellen Verlangsamung allmählich abnehmen sollten.

Positive Reaktion an den Finanzmärkten
An den Finanzmärkten war die Reaktion positiv. Die Aktienmärkte und die Rentenmärkte bauten ihre Kursgewinne aus. Der Bund-Future stieg auf 117,53 Punkte, nachdem er zuvor noch bei 117,26 Punkten gelegen hatte. Die Verbraucherpreisdaten stützten den Markt, hiess es im Handel. Die viel beachtete Kerninflation war im August wie erwartet leicht gestiegen. Die Chancen auf eine Zinspause haben sich damit etwas erhöht, hiess es. Die US-Notenbank dürfte ihren Leitzins am Mittwoch unverändert bei 5,25 Prozent belassen. Beachtet werden dürfte vor allem der Kommentar, da weitere Zinserhöhungen in der nächsten Zukunft am Markt nicht völlig ausgeschlossen werden.

Verbraucherpreise: Kernrate erhöhte sich wie erwartet
Die Kernrate der Verbraucherpreise ohne schwankungsanfällige Lebensmittel- und Energiepreise erhöhte sich im August nach Angaben des Arbeitsministerium um 0,2 Prozent zum Vormonat. Die von der Nachrichtenagentur AFX befragten Experten hatten dies erwartet. Auch insgesamt schwächte sich der Preisauftrieb im August ab. Die Verbraucherpreise kletterten um 0,2 Prozent nach 0,4 Prozent einen Monat zuvor.

Entspannung bei den Energiepreisen
In den Daten spiegelt sich eine deutliche Entspannung bei den Energiepreisen. Hier schwächte sich der Preisauftrieb von 2,9 Prozent im Juli auf nur noch 0,3 Prozent im August ab. Im Jahresvergleich kletterten die Verbraucherpreise im August um 3,8 Prozent. Die Kernrate erhöhte sich um 2,8 Prozent. Dies ist der stärkste Anstieg seit November 2001.

Überraschender Rückgang bei der Industrieproduktion
Auch die Industrieproduktion deutet auf eine Abschwächung der US-Wirtschaft hin. Die Produktion ging nach Angaben der US-Notenbank im August überraschend um 0,1 Prozent zum Vormonat zurück. Volkswirte hatten hingegen im Durchschnitt mit einem Zuwachs von 0,3 Prozent gerechnet. Gleichzeitig sank die Kapazitätsauslastung der Industrie. Sie verringerte sich von revidierten 82,7 Prozent auf 82,4 Prozent. Volkswirte hatten mit einer etwas höheren Auslastung gerechnet.

Michigan-Verbrauchervertrauen nahm ab
Die Entspannung bei den Energiepreisen sorgte auch bei der Konsumstimmung im September für eine Aufhellung. «Bekanntlich reagieren die US-Hausha lte sehr sensibel auf Veränderungen der Kraftstoffpreise», heisst es in einer am Freitag veröffentlichten Studie der Postbank. Aber auch die gestiegenen Aktienkurse sollten die Konjunkturerwartungen der Haushalte verbessert haben. Im Trend der letzten Monate habe der Michigan-Verbrauchervertrauensindex trotz der jüngsten Aufhellung aber abgenommen. Dies decke sich mit der Erwartung einer allmählichen Verlangsamung des Privaten Verbrauchs.

Konsumklima hellte sich deutlich auf
Das Konsumklima hellte sich einer Umfrage der Universität von Michigan zufolge im September laut Kreisen überraschend deutlich von 82,0 Punkten im Vormonat auf 84,4 Punkte auf. Experten hatten hingegen nur mit einem Anstieg auf 83,5 Zähler gerechnet. (awp/mc/ar)

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