US-Notenbank gibt sich leicht zuversichtlicher

Zudem hätten sich die Bedingungen an den Finanzmärkten verbessert, und die Konsumausgaben zeigten erste Anzeichen einer Stabilisierung. Zuvor hatte die Notenbank den Leitzins (Fed Funds Rate) unverändert in einer Spanne von Null bis 0,25 Prozent belassen und damit ihre seit Dezember 2008 betriebene faktische Nullzinspolitik fortgesetzt.


Wenig Neues aus Washington
Experten konnten dem Statement der Fed insgesamt nur wenig Neues entnehmen. Insgesamt sei der Ton zwar etwas freundlicher als bei dem letzten Zinsentscheid von April gewesen, kommentierte die UniCredit. Auch habe die Fed klar gemacht, dass derzeit keinerlei Deflationsrisiken bestünden. Allerdings habe die Notenbank auch klar gemacht, dass sie den Leitzins noch lange bei Null halten werde und auch ihre Anleihenkäufe zur Stützung der US-Konjunktur fortsetzen werde.


Staatliche Massnahmen stützen
Leichte Fortschritte sieht die Fed nicht nur auf Seiten der Verbraucher, sondern auch im Unternehmensbereich. So kürzten die Unternehmen zwar immer noch Investitionen und entliessen Personal. Zugleich brächten sie die Lagerbestände in ein besseres Verhältnis zu den Umsätzen. Nach wie vor geht die Fed davon aus, dass die umfangreichen fiskalischen und geldpolitischen Massnahmen eine Rückkehr zu einem nachhaltigen US-Wachstum ermöglichen.


Keine Deflationsgefahr
Eine deutliche Änderung im Statement sahen Experten indes bei den Ausführungen zur Teuerung. So spricht die Notenbank nun nicht mehr von der Gefahr, dass die Inflationsraten zeitweise unter ein mit Wachstum und Preisstabilität zu vereinbarendes Niveau fallen könnten. Die Inflation werde «noch eine Weile gedämpft bleiben», heisst es dazu im Statement. «Mit anderen Worten: Die Deflationsgefahr ist vom Tisch», kommentierte die UniCredit.


Fed bleibt auf Kurs 
Die Fed unterstreicht, dass sie weiterhin alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen wird, um das Wachstum zu stützen und dabei Preisstabilität zu gewährleisten. So werde zum einen der Leitzins «eine längere Zeit» niedrig bleiben. Zudem sollen sogenannte «quantitative Massnahmen» wie der Ankauf von besicherten Wertpapieren und amerikanischen Staatsanleihen fortgeführt werden. Umfang und Zusammensetzung der Fed-Bilanz würden genau beobachtet und Anpassungen falls notwendig vorgenommen.


Deutliche Marktreaktionen
An den Finanzmärkten waren die Reaktionen recht deutlich. So gab der Euro nach dem Zinsentscheid um einen ganzen Cent nach und sank zeitweise unter 1,39 Dollar. Der amerikanische Aktienmarkt drehte ins Minus, und auch die Staatsanleihen verzeichneten jenseits wie diesseits des Atlantiks deutliche Kursverluste. (awp/mc/ps/35)

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