US-Schluss: Fest – Unsicherheit hält an

So gab es sowohl an der NYSE als auch an der NASDAQ zahlenmässig deutlich mehr Verlierer als Gewinner. Vor Beginn der Quartalsberichtssaison, die nach Börsenschluss traditionell von Alcoa eröffnet wird, fehle dem Markt die Orientierung, sagten Experten. Zudem schwankten die Investoren weiter zwischen der Hoffnung auf Zinssenkungen und der Furcht, dass diese vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise und der drohenden Rezession nicht ausreichen könnten.


Der Dow Jones gewann 1,16 Prozent auf 12.735,31 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 1,36 Prozent auf 1.409,10 Zähler zu. An der NASDAQ kletterte der Composite Index um 1,39 Prozent auf 2.474,55 Punkte. Der NASDAQ 100 gewann 2,03 Prozent auf 1.949,20 Zähler.


DuPont stürmten nach einer Prognoseanhebung mit einem Plus von 4,75 Prozent auf 44,78 US-Dollar an die Spitze des Dow Jones. Der Chemiekonzern hatte seine Gewinnprognosen für 2007 und 2008 erhöht. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) dürfte 2007 am oberen Ende der bisherigen Prognose von 3,15 bis 3,20 US-Dollar liegen. Grund seien überraschend hohe Umsätze im vierten Quartal. Auch für das laufende Jahr hob der Konzern die Prognose an. Für 2008 werde nun ein EPS von 3,35 bis 3,55 Dollar erwartet. Bisher waren lediglich 3,31 bis 3,52 Dollar in Aussicht gestellt worden.


General Motors (GM) stürzten mit einem Abschlag von 2,23 Prozent auf 22,78 Dollar ans Ende des weltweit bekanntesten Index. Goldman Sachs hatte das Kursziel für die Papiere des Autobauers von 31 auf 25 Dollar gesenkt. Auch die Gewinnprognose für das laufende und das kommende Jahr verringerte Analyst Robert Barry wegen der Auswirkungen der von Experten erwarteten Rezession in den USA auf den Absatz von GM.


AT&T gaben 0,41 Prozent auf 39,00 Dollar ab und gehörten damit ebenfalls zu den grössten Indexverlierern. Der Telekomkonzern hatte am Dienstagabend noch während der Handelszeit vor Belastungen durch die Abkühlung der US-Wirtschaft gewarnt. Das Festnetzgeschäft mit Privatkunden habe sich abgeschwächt, hatte Vorstandschef Randall Stephenson vor Investoren gesagt. Verantwortlich dafür seien vor allem Zahlungsschwierigkeiten bei den Kunden, weswegen Anschlüsse gekappt werden müssten.


Bristol-Myers Squibb legten angetrieben von einer positiven Analystenstudie um 1,65 Prozent auf 27,08 Dollar zu. HSBC hatte das Papier des Pharmaunternehmens von «Underweight» auf «Neutral» angehoben und das Kursziel von 26,60 US-Dollar bestätigt. Die geplante Erhöhung der Dividende im Jahr 2008 um zehn Prozent stütze den Aktienkurs, hiess es zur Begründung.


E*TRADE Group kletterten um 6,67 Prozent auf 2,40 Dollar. Der Onlinebroker hatte eigenen Angaben zufolge für rund drei Milliarden Dollar hypothekenbesicherte Papiere und Kommunalobligationen verkauft. Die Massnahme sei Teil des Restrukturierungsplans des Unternehmens. Am Vortag hatte das Papier noch über 20 Prozent verloren.


Im NASDAQ 100 sprangen Apollo Group nach überraschend guten Geschäftszahlen mit einem Zuwachs um 16,22 Prozent auf 79,16 Dollar mit weitem Abstand an die Indexspitze. Das Bildungsunternehmen hatte im ersten Quartal mehr Gewinn und Umsatz erzielt als von Analysten erwartet.


Garmin verloren belastet von einer negativen Analystenäusserung 5,25 Prozent auf 75,99 Dollar. Die Deutsche Bank hatte die Bewertung der Papiere des Navigationsgeräte-Herstellers von «Buy» auf «Hold» herunter gestuft. Die Experten rechnen damit, dass der Konkurrent TomTom weitere Marktanteile in den USA gewinnen wird. (awp/mc/gh)

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