US-Schluss: Verluste – Unternehmensziele im Blick – Öl belastet

Diese schauten vor allem auf in die Zukunft gerichtete Aussagen der Unternehmen. «Die Investoren wägen Tag für Tag ab, wie gut die Berichtssaison verläuft, und aktuell gibt es mehr schlechte als gute Nachrichten», sagte Marktanalyst Art Hogan von Jefferies & Co. Der Dow Jones knüpfte an seine Vortagsverluste an und schloss 0,82 Prozent tiefer bei 12.720,23 Zählern. Ähnlich sah es beim marktbreiten S&P-500-Index aus, der um 0,88 Prozent auf 1.375,98 Zähler nachgab. An der Technologiebörse Nasdaq, die es am Vortag noch in die Gewinnzone geschafft hatte, fiel der Composite-Index um 1,29 Prozent auf 2.376,94 Punkte. Der NASDAQ 100 büsste 1,64 Prozent auf 1.881,65 Punkte ein.


DuPont verloren am Dow-Ende 4,00 Prozent auf 50,16 Dollar. Zwar hatte der Chemiekonzern im ersten Quartal dank eines starken Wachstums im Agrarsektor und generell hoher Nachfrage in Schwellenmärkten mehr verdient als ein Jahr zuvor und seine eigene Vorgabe übertroffen. Das bestätigte Gewinnziel für das zweite Quartal lag aber unter den Markterwartungen.


McDonald’s schlossen 0,55 Prozent schwächer bei 58,35 Dollar und hielten sich damit etwas besser als der Dow. Die Schnellrestaurantkette hatte zwar im ersten Quartal einen höher als erwarteten Gewinn je Aktie erwirtschaftet und den Umsatz ebenfalls stärker als von Analysten prognostiziert gesteigert. Bei näherer Betrachtung hätten jedoch die März-Umsätze auf vergleichbarer Fläche leicht enttäuscht, sagten Händler.


Gegen den negativen Trend honorierten indes die Papiere von AT&T die Bilanzvorlage mit einem Plus von 0,59 Prozent auf 37,81 Dollar und gehörten als einer der wenigen Gewinner zu den besten Dow-Werten. Der Telekomkonzern hatte Umsatz und Ergebnis im ersten Quartal wie vom Markt erwartet gesteigert. Chef Randall Stevenson sprach von einem «exzellenten Resultat» und einem «soliden Start ins Jahr». Das operative Ergebnis stärke das Vertrauen in die eigenen Ziele. Konkrete Prognosezahlen für 2008 nannte das Unternehmen nicht. Bei Bekanntgabe der Jahreszahlen 2007 hatte AT&T für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Der Gewinn je Aktie soll im zweistelligen Prozentbereich zulegen.


Texas Instruments (TI) gaben um 5,72 Prozent auf 28,84 US-Dollar nach. Der US-Chiphersteller blickt nach einem Gewinnplus zum Jahresauftakt nur noch zurückhaltend auf die kommenden Monate. Grund dafür seien die vorerst unsicheren wirtschaftlichen Aussichten, hatte Konzernchef Rich Templeton am Montagabend nach US-Börsenschluss gesagt. Für Novellus Systems ging es um deutliche 9,94 Prozent auf 20,29 Dollar nach unten und damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2002. Der Speicherchiphersteller hatte im ersten Quartal aufgrund niedrigerer Umsätze einen Gewinnrückgang um mehr als zwei Drittel hinnehmen müssen und damit noch schwächer abgeschnitten als vom Markt erwartet.


LEXMARK International büssten trotz guter Zahlen 8,35 Prozent auf 32,36 Dollar ein. Hier belastete der Ausblick des Druckerherstellers, der für das zweite Quartal einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0,65 bis 0,75 Dollar sowie einen prozentual einstelligen Umsatzrückgang erwartet. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie von 0,73 Dollar. Im ersten Quartal hat LEXMARK indes einen unerwartet hohen Gewinn erwirtschaftet, während der Umsatz wie von den Experten vorhergesagt auf 1,18 Milliarden Dollar zurückging. Morgan Stanley bestätigte die Aktie mit «Underweight».


Qimonda verzeichneten nach erneut enttäuschenden Zahlen Abschläge von 1,93 Prozent auf 3,56 Dollar. Der Speicherchip-Hersteller verschärft seinen Sparkurs nach dem vierten Quartalsverlust in Folge, der zudem deutlicher ausfiel als von Experten prognostiziert. Durch Stellenstreichungen und den weitgehenden Rückzug aus der Entwicklung von Flash-Speichern will die Infineon-Tochter ab dem kommenden Geschäftsjahr 180 Millionen Euro einsparen. Die anfallenden Restrukturierungskosten werden im laufenden Geschäftsjahr verbucht, das im September endet.


UAL brachen um 36,77 Prozent auf 13,55 Dollar ein. Die Muttergesellschaft der Fluglinie United Airlines hatte im ersten Quartal wegen gestiegener Treibstoffkosten einen höher als von Analysten prognostizierten Verlust erwirtschaftet. Auch die Umsätze verfehlten die Erwartungen des Marktes. Auch ohne Zahlen verbilligten sich die Titel von Bank of America um 1,62 Prozent auf 37,00 Dollar. Belastend wirkte eine Studie von Credit Suisse, in der das Kursziel für die Bank von 40 auf 34 Dollar gesenkt worden war. Die Bank of America teilte zudem mit, sie wolle nach Abschluss der Übernahme der Hypothekenfirma Countrywide Financial ihre Richtlinien für die Hypothekenvergabe ändern. (awp/mc/ps)

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