Wachstumstempo in der Schweizer Wirtschaft weiter verlangsamt

Der private Konsum und der Aussenhandel haben massgeblich zu diesem BIP-Wachstum beigetragen. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal stieg das reale BIP im 2. Quartal 2008 um 2,3%. Das Wachstum der privaten Konsumausgaben beschleunigte sich den Angaben zufolge auf 0,6%. Ausschlaggebend waren dabei vor allem die grossen Rubriken Wohnen, Energie und Gesundheit. Aber auch die Ausgaben für Möbel und Haushaltsgegenstände, Freizeit und Kultur nahmen im 2. Quartal verstärkt zu. Hingegen war bei der Bekleidung und bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen ein Rückgang des privaten Konsums zu verzeichnen. Die Konsumausgaben des Staates legten um 0,7% zu.


Tiefere Gesamtinvestitionen
Die Gesamtinvestitionen haben sich leicht zurückgebildet (-0,7%). Dabei sanken sowohl die Bauinvestitionen (-0,3%) als auch die Ausrüstungsinvestitionen (-0,9%). Nicht alle Rubriken der Ausrüstungsinvestitionen haben sich zurückgebildet: eine Zunahme verzeichneten die Investitionen in Metallerzeugnisse und Maschinenbau, in Radio-, Fernseh- und Nachrichtentechnik sowie in Software.


«Ostereffekt» führt zu starken Zunahmen beim Warenverkehr
Die Exporte von Waren und Dienstleistungen nahmen mit +3,6% deutlich zu, wobei sich vor allem die Warenexporte (+4,5%) stark entwickelten, während die Ausfuhren von Dienstleistungen etwas langsamer anstiegen (+1,3%). Auch bei den Importen von Waren und Dienstleistungen war eine Beschleunigung festzustellen (+3,8%). Die Wareneinfuhren nahmen dabei um 4,5% zu, diejenigen von Dienstleistungen um 0,6%. Die starken Zunahmen beim Warenverkehr sind in hohem Masse auf den sogenannten Ostereffekt zurückzuführen. Aufgrund der Lage der Ostertage hatte das 2. Quartal 2008 mehr Arbeitstage als das entsprechende Vorjahresquartal, woraus ein stärkeres Wachstum resultierte. Das gleiche Phänomen hatte umgekehrt zum tiefen Wachstum im 1. Quartal 2008 beigetragen.


Stärkste Wertschöpfungseinbusse im Finanzsektor
Produktionsseitig steigerte der durch die Industrie dominierte Sektor seine Wertschöpfung im 2. Quartal 2008 um 1,3%. Auch im durch öffentliche Dienstleistungen geprägten Bereich (+0,5%), im Bereich Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtendienste (+0,5%) sowie in der Landwirtschaft (+0,3%) nahm die Wertschöpfung zu. Wie im Vorquartal erlitt der durch Finanzmarktdienste geprägte Sektor die stärkste Wertschöpfungseinbusse (-1,6%) während die Wertschöpfung im Baugewerbe um 0,5% zurückging.


Deutlicher Anstieg der Baupreise
Der Deflator des Bruttoinlandproduktes nahm im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 2,8% zu, während der Konsumdeflator moderater um 1,8% zulegte. Die Preise für Ausrüstungsgüter stiegen um 1,7% und die Baupreise verzeichneten erneut einen deutlichen Anstieg um 3,7%. Im Aussenhandelssektor stiegen die Exportpreise um 2,5% und diejenigen importierter Güter und Dienstleistungen legten um 2,6% zu. (SECO/mc/pg)

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