Warum wir weniger besitzen und mehr ausgeben werden: Access – Das Verschwinden des Eigentums

Materielles Eigentum verliert zunehmend an Bedeutung. Die Zukunft gehört dem Zugriff auf virtuelle Güter und der Teilhabe an Netzwerken. Unter dem Stichwort »Access« brachte Jeremy Rifkin diesen ökonomischen und gesellschaftlichen Trend schon vor einigen Jahren auf den Punkt. Heute gibt ihm die Realität Recht: Seine Thesen sind jetzt aktueller denn je.


Die Schwindel erregende Vielfalt an neuen Technologien hat unsere Wirtschaft, unser soziales Miteinander und unsere Wahrnehmung der Welt in den letzten Jahren massiv verändert. Google macht buchstäblich die gesamte jemals aufgezeichnete Geschichte für jedermann zugänglich, Wikipedia demokratisiert die Wissensproduktion, Internet-Communities wie YouTube, MySpace oder Facebook erweitern unser Verständnis von Gemeinschaft, im Online Spiel Second Life verschmelzen Realität und virtuelle Welt, Millionen von Bloggern bieten eine demokratische Alternative zur herkömmlichen hierarchischen Nachrichtenproduktion und -verbreitung, neue Open Source Modelle wie Linux stellen orthodoxe Wirtschaftsmodelle auf den Kopf.


Jeremy Rifkin hatte die ökonomischen und gesellschaftlichen Grundlagen dieser Entwicklung bereits im Jahr 2000 erkannt und beschrieben. In Access analysiert er die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umwälzungen in gewohnter Schärfe und entwirft ein eindrucksvolles Bild der Access-Gesellschaft: Aus Märkten werden Netzwerke, wir streben nicht mehr nach Eigentum, sondern nach Verfügbarkeit und Teilhabe an Erfahrungen. Ein neuer Kapitalismus entwickelt sich, kulturelle Ressourcen werden in käufliche Erlebnisse verwandelt. Doch Rifkin sieht auch die Risiken. Unsere zentrale Aufgabe wird es sein, das Gleichgewicht zwischen Kultur und Kommerz neu zu finden und die neuen Technologien verantwortungsbewusst zu nutzen.


Der Autor
Jeremy Rifkin ist Gründer und Vorsitzender der Foundation on Economic Trends in Washington. In seinen Büchern bringt der Ökonom und streitbare Intellektuelle die grossen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zukunftsthemen auf den Punkt. Von ihm erschienen bei Campus Das Ende der Arbeit (1995), Access (2000), Die H2-Revolution (2003) sowie Der Europäische Traum (2004). (mc/th)







Jeremy Rifkin
Access – Das Verschwinden des Eigentums
Aus dem Englischen von Klaus Binder und Tatjana Eggeling
2007, mit akt. Vorwort, kart., 424 Seiten
34,90 CHF
ISBN 978-3-593-38374-3

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert