ZFS verhandelt mit AIG über Autoversicherungs-Geschäft

Für AIG wäre dies der bedeutendste Asset-Verkauf seit der US-Versicherer im vergangenen Jahr durch staatliche Finanzhilfen vor dem Aus gerettet worden war, heisst es im Bericht weiter. Das New Yorker Unternehmen war im Zuge der Finanzkrise ins Schlingern geraten und im September durch einen Kredit von 85 Mrd USD von der US-Notenbank gerettet und faktisch übernommen worden. Zudem wurden dem Versicherer weitere Kreditlinien gewährt, so dass sich die staatlichen Hilfen auf insgesamt über 150 Mrd USD summieren. AIG steht seither unter Druck, sich von Konzernteilen zu trennen.


Keine Stellungnahme der ZFS
ZFS selber nahm zu den Spekulationen keine Stellung. ZFS kommentiere Marktgerüchte grundsätzlich nicht, erklärte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch auf Anfrage von AWP.


ZFS in den USA im Firmenkundengeschäft zu stark exponiert
Für René Locher von Sal.Oppenheim wäre der Kauf dieser AIG-Sparte mit dem Namen «21st Century» zu begrüssen, da das Geschäftsportfolio der Zurich dadurch in den USA breiter abgestützt werden könnte. Während im europäischen Nichtlebengeschäft der Mix (39% Firmen- und 61% Privatkundengeschäft) nahezu perfekt sei, sei ZFS in den USA im Firmenkundengeschäft zu stark exponiert. Auch habe CEO James Schiro in der Vergangenheit erklärt, dass die Zurich in den USA das Privatkundengeschäft ausbauen möchte.


Integration in Farmers-Einheit möglich
Im Falle eines Zukaufs könnte die «21st Century» in die Farmers-Einheit integriert werden, so Locher weiter. Auch könnte der Direkt-Vertrieb der AIG-Einheit für ZFS von grossem Interesse sein. Insgesamt würde «21st Century» also gut in die ZFS-Strategie passen, schreibt der Oppenheim-Analyst weiter. Allerdings sollte der Preis seiner Meinung nach die 2 Mrd USD-Marke nicht überschreiten. Im September 2007 habe AIG die ausstehenden Aktien von «21st Century» für rund 813 Mio USD gekauft. Auf dieser Basis errechne sich für die AIG-Einheit einen Wert von 2 Mrd USD. Zudem sei bekannt, dass die Bietergesellschaften ZFS, Allstate und Travellers angedeutet hätten, dass der Preis irgendwo zwischen 1,5 Mrd und 2,0 Mrd USD liegen sollte. Ein Preis von rund 1,5 Mrd USD wäre «sehr gut», so Locher.


Die Aktie von ZFS reagieren kaum auf die neusten Gerüchte. Die Titel tendieren am Mittwoch bis um 13.00 Uhr in einem schwachen Gesamtmarkt (SMI: -0,52%) mit -0,9% auf 200,40 CHF etwa im Mittelfeld des SMI. ( awp/mc/pg/01)

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