Ziad Makkawi, Gründer und CEO der Algebra Capital in Dubai

von Gérard Al-Fil


 


Herr Makkawi, vor zwei Jahren verliessen Sie die Dubai Bank als CEO und bauten den Vermögensverwalter Algebra Capital auf. Was hat Sie zu diesem Schritt veranlasst?


 


Nach 14 Jahren Führungserfahrung bei Finanzinstitutionen in der Region habe ich das Marktsegment mit dem höchsten Potenzial identifiziert, nämlich das Asset Management. Bei Algebra konzentrieren wir uns allein auf dieses Segment. Damit grenzen wir uns klar von unseren Mitbewerbern ab, die eher versuchen, von allem etwas anzubieten. Wir leben heute in einer Welt, in der Konzentration auf ein Gebiet wichtig ist, um hervorragende Resultate zu erzielen. Wir von Algebra Capital haben das klassische Asset Management als unser Spezialgebiet ausgewählt.


 


Welche Ziele verfolgen Sie mit Algebra Capital?


 


Wir wollen innerhalb der nächste 5 – 7 Jahre 4 Milliarden Dollar Anlagegelder akquirieren. Wir sind gut gestartet: in den ersten sechs Monaten nach der Unternehmensgründung im November 2006 haben wir 250 Millionen Dollar gesammelt. Das Volumen der aktiv gemanagten Vermögen beträgt im Mittleren Osten erst 70 Milliarden Dollar – eine marginale Grösse in einer Region mit geschätzten drei Billionen Dollar Vermögen. Das Verhältnis Assets under Management (AuM) zur Marktkapitalisierung beträgt im Mittleren Osten erst 7.2%, in den entwickelten Märkten liegt es bei über 80%. Wir beobachten starke Zuflüsse in unseren open-ended Alpha MENA Fund, aus den USA, aus England und der Schweiz. Gegenwärtig sind 80% unserer Kunden institutionelle Anleger, wie Funds of Funds, Stiftungen, Hedge Funds oder Emerging Market Funds.


 


Wie viele Angestellte arbeiten für Sie und welche Rolle spielt in Ihrer Strategie der Einstieg des Asset Managers Franklin Templeton Investments als Aktionär?


 


Niemand arbeitet für mich. Algebra beschäftigt 24 Mitarbeiter, die alle zugleich Aktionäre der Firma sind. Das Management und die Mitarbeiter halten 75% an Algebra, Franklin Templeton hält die restlichen 25%. Mt dieser strategischen Partnerschaft werden wir zudem auch ausserhalb des Mittleren Ostens operativ tätig. Unser Team bringt beste Erfahrungen im Asset Management mit, alle Manager können einen exzellenten Track Record vorweisen. Viele unserer Mitarbeiter kennen sich schon lange. Einige von ihnen arbeiten bereits seit 10 Jahre zusammen.


 


Welche Produkte und Dienstleistungen bieten Sie an?


 


Algebra verwaltet aktiv Investments in privaten und öffentlichen Märkten, dies über alle Anlageklassen hinweg. Unsere Dienstleistungen sind massgeschneiderte Fonds-Lösungen, diskretionäre Mandate und strukturierte Produkte. Wir arbeiten auch an Finanzierungslösungen im Bereich Private Equity, und wir entwickeln festverzinsliche Anlagen, sowohl konventionelle als auch zinslose Islamic Bonds (Sukuk).


 


Sie beraten seit kurzem auch den Investment-Bereich des britischen Asset Managers Schroders plc. Planen Sie in dieser Hinsicht weitere Mandate?


 


Ja, wir wurden von Schroders als Sub-Advisor für die Region Mittlerer Osten ausgewählt, weil unser Team mit seiner Expertise im Research für einen global tätigen Vermögensverwalter einen echten Added-Value liefern kann. Unser Ziel ist es, eine Reputation als Berater für die führenden Vermögensverwalter aufzubauen. Die Partnerschaft mit Schroders ist hierbei nur der Anfang.


 


Wohin steuert ihrer Meinung nach das klassische Asset Management?


 


Internationale Investoren fokussieren sich heute nicht mehr nur auf eine Anlageklasse oder eine einzelne «Trendregion». Die Anleger fragen eine spezialisierte Beratung nach, von Experten, vor Ort, die ihren Markt kennen wie sonst kein Marktteilnehmer. Algebra Capital leistet eine solche Beratung für die Region Mittlerer Osten.


 


 


Zur Person:


Ziad Makkawi etablierte im November 2006 die Vermögensverwaltungsgesellschaft Algebra Capital im Dubai International Financial Centre (DIFC), der Banken-Free Zone des Golfemirats. Der Franzose mit libanesischen Wurzeln war von 2004 bis MItte 2006 CEO der Dubai Bank.  In der Schweiz war er von 1990 bis 1995 bei Elf Aquitaine in Genf tätig. Internationale Erfahung im Investment Banking sammelte Makkawi in den achtiziger Jahren bei JP Morgan in New York.

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