Gategroup «fliegt» trotz mehr Umsatz in H1 einen Verlust ein

Gategroup «fliegt» trotz mehr Umsatz in H1 einen Verlust ein
(Foto: Gategroup)

Zürich – Die vor allem im Airline-Catering tätige Gategroup hat im ersten Semester zwar den Umsatz gesteigert, aber vor allem wegen der schwierigen Lage im Europageschäft einen deutlichen Verlust erlitten. Für das zweite Halbjahr erwartet sie aber dank der Straffung des Europa-Geschäftes sowie der Integration von jüngst getätigten Akquisitionen einen Anstieg der Margen und bestätigt entsprechend die früher im Jahr gegebene Guidance für Umsatz und EBITDA.

Von Januar bis Juni erzielte die Gruppe einen Umsatz von 1,47 Mrd, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 3,6% oder 51,5 Mio CHF entspricht. Akquisitionen trugen 25,7 Mio oder 1,8% zum Wachstum bei, während Währungseffekte den Umsatz mit 4,3 Mio oder 3% belasteten.

Europageschäft belastet
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA sank gegenüber dem leicht revidierten Vorjahreswert um 24% auf 62,4 Mio CHF, die entsprechende Marge nahm auf 4,3% (von 5,8%) ab. Die tiefere Marge sei hauptsächlich auf das schwierige Umfeld im Bereich Airline Solutions in Europa zurückzuführen. Zusätzlich sei das Ergebnis von Anlauf- und Integrationskosten bei Zukäufen, einem Wechsel im Produktemix und höheren Rohmaterialkosten im Segment Product and Supply Chain Solutions (P&SCS) belastet worden.

Verlust von 12,9 Mio Franken
Unter dem Strich verblieb ein Reinverlust von 12,9 Mio CHF (VJ rev. +4,0 Mio). Hauptgründe waren zusätzliche Restrukturierungskosten sowie ein grösstenteils nicht realisierter Fremdwährungsverlust, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Zahlen lagen auf Ergebnisstufe etwas unter den Erwartungen.

Restrukturierung in Europa «auf Kurs»
Der Bereich Airline Solutions steigerte den Umsatz um 4,3% 1,27 Mrd CHF, die EBITDA-Marge sank auf 4,9 von 6,1%. Das Restrukturierungsprogramm in Europa sei «auf gutem Kurs», heisst es, um für das Gesamtjahr Einsparungen von 25–30 Mio CHF zu generieren. Im ersten Halbjahr seien davon bereits rund 40% realisiert werden. In Bezug auf Restrukturierungskosten wurden im ersten Semester 7,3 Mio verbucht, im zweiten sollen es dann 4 Mio CHF sein.

Der Bereich P&SCS verzeichnete einen Umsatzzuwachs von 4,3% auf 280,9 Mio CHF, mit einer EBITDA-Marge von 5,8% (6,8%). Die Abnahme sei hauptsächlich auf einen Preisanstieg bei Rohmaterialien für die Herstellung von Plastikwaren zurückzuführen, sowie auf den Umsatzrückgang von Produkten mit einer hohen Gewinnmarge, welcher nur zum Teil durch neue Aufträge mit kleinerer Marge ausgeglichen werden konnte.

Der Cashflow aus operativen Tätigkeiten konnte deutlich auf 36,7 Mio CHF (VJ 8,4 Mio) gesteigert werden. Der Anstieg habe hauptsächlich auf weiteren Verbesserungen bei der Bewirtschaftung des Betriebskapitals bei 2012 erworbenen Geschäften basiert, heisst es. Die Netto-Finanzverschuldung per Mitte Jahr belief sich auf 270,8 Mio gegenüber 258.5 Mio Ende 2012.

Verbessertes Ergebnis im zweiten Halbjahr erwartet
Gategroup bestätigt den Ausblick für das Gesamtjahr 2013 und erwartet entsprechend weiterhin ein nominales Umsatzwachstum (2-4%) über das Gesamtportfolio, wobei der Airline-Bereich um 1% und der P&SCS-Bereich um 9% zulegen soll; nach Geographien wären es 3% in den Emerging Markets, 2% in Nordamerika und Stagnation in Europa. Die EBITDA Marge für das Gesamtjahr wird unverändert im Bereich von 5,5% bis 6,0% erwartet.

Man gehe davon aus, dass die Straffung des European Airline Solutions Geschäfts, die Integration der kürzlich getätigten Akquisitionen, zusammen mit den Aktivitäten in allen anderen Geschäftsbereichen, in einem weiteren Anstieg der Margen und einem verbesserten Ergebnis in der zweiten Jahreshälfte resultieren werden, heisst es. (awp/mc/pg)

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