Holcim 9M: Umsatzrückgang von 6,7 Prozent

Holcim 9M: Umsatzrückgang von 6,7 Prozent

Holcim-CEO Markus Akermann.

Jona – Der Baustoffkonzern Holcim hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011 einen Rückgang des Umsatzes verzeichnet, auf vergleichbarer Basis ergab sich jedoch ein Anstieg. Der starke Franken belastete nebst dem Umsatz auch die Erträge. In der Mehrzahl der Konzernregionen wurde ein organisches Wachstum erreicht. Das Unternehmen ist bei der Formulierung des Gesamtjahresausblicks etwas vorsichtiger geworden.

Der Umsatz sank im Berichtszeitraum um 6,7% auf 15,46 Mrd CHF, auf vergleichbarer Basis ergab sich indes ein Plus von 5,8%. Der betriebliche EBITDA sank um 16,9% auf 2’971 Mio CHF. Hier ist der Rückgang auf vergleichbarer Basis mit -4,4% deutlich geringer. Die EBITDA-Marge schwächte sich auf 19,2% von 21,6% ab, wie Holcim am Mittwoch mitteilte.

Der Konzerngewinn nach Minderheitsanteilen sank um 18,5% auf 713 Mio CHF, vor Minderheitsanteilen ergab sich ein Minus von 17,9% auf 1’004 Mio. Damit hat der Konzern am oberen Ende der Erwartungen abgeschnitten.

Überdurchschnittliche Teuerung
Der höheren Nachfrage stand eine überdurchschnittlich Teuerung der Energie, Transportkosten und Rohmaterialien gegenüber. Diese Steigerungen konnten «vorerst» nur teilweise überwälzt werden, wie Holcim schreibt. Weiter sei der betriebliche EBITDA vom starken Schweizer Franken mit 458 Mio CHF belastet worden sowie von den im Vergleich zum Vorjahr noch ausstehenden Verkäufen von CO2-Emissionsszertifikaten in Europa.

Organisches Wachstum in vier der fünf Konzernregionen
Holcim verzeichnete in vier der fünf Konzernregionen organisches Wachstum. Auf vergleichbarer Basis habe Lateinamerika und Asien/Ozeanien das Vorjahresniveau auf der Stufe des betrieblichen EBITDA übertroffen. In vielen aufstrebenden Ländern habe erwartungsgemäss eine rege Bautätigkeit geherrscht, wogegen das Wachstum in der Eurozone und in Nordamerika mehrheitlich verhalten ausgefallen sei. Dennoch seien bei allen Produktkategorien ausser Asphalt Absatzsteigerungen gelungen.

Europa: Schwacher Euro und CO2-Zertifikate belasten
Europa habe hauptsächlich aufgrund des schwachen Euro und wegen den ausstehenden Verkäufen von CO2-Zertifikaten schlechter abgeschlossen. Diese betrugen 11 Mio CHF verglichen mit 75 Mio in der Vorjahresperiode. Bessere Ergebnisse hätten insbesondere in Russland und der Schweiz erzielt werden können.

Keine Impulse für US-Bauwirtschaft
In den USA belasteten die noch ungenügende Baustoffnachfrage und die auf tiefem Niveau stabilisierten Preise. Der US-Bauwirtschaft fehle es weiterhin an Impulsen. Eine gewisse Belebung wurde hier im Strassenbau registriert. Kanada bewege sich weiter in einem schwachen Umfeld. In der Region Lateinamerika habe Holcim von der positiven Konjunktur profitiert. Zahlreiche Infrastrukturprojekte hätten den Baustoffbedarf in vielen Ländern gefördert.

In den wichtigsten Märkten der Region Afrika, Naher Osten hätten Projekte zum sozialen Wohnungsbau und der private Hausbau die Nachfrage gestützt.

Asien mit stärkstem Wachstum
Das grösste Wachstum wurde in Asien verzeichnet. Diese Märkte seien auf Wachstumskurs geblieben und hätten stark in Infrastrukturprojekte investiert. Auch der private Wohn- und Geschäftsbau habe den Zementverbrauch gefördert. In Ozeanien sei die Baukonjunktur in Ermangelung grosser Projekte nicht in Schwung gekommen.

Mit Blick auf das Gesamtjahr 2011 heisst es – im Vergleich zum Halbjahr unverändert -, der betriebliche EBITDA werde «knapp an das Vorjahr anschliessen». Um die Preisanstiege von Energie, Transportkosten und Rohmaterialien auszugleichen, will Holcim weitere Preisanpassungen vornehmen. Darauf und auf einem kontinuierlichen Kostenmanagement läge denn auch der Fokus aller Konzernebenen.

Leichte Besserung in Nordamerika erwartet
Die Nachfrage nach Baustoffen dürfte gemäss Holcim vielerorts solide bleiben und in Nordamerika sei mit einer leichten Besserung im Bausektor zu rechnen. Die meisten aufstrebenden Märkte Lateinamerikas und Asiens werden weiterhin auf Wachstumskurs gesehen, während für die Region Afrika/Naher Osten eine unveränderte Geschäftslage in Aussicht gestellt wird.

Dank des Ausbaus der Präsenz werde man am weiteren Wachstum der aufstrebenden Märkte teilhaben. Dank der schlanken Kostenstruktur werde der Konzern zudem von einer Konjunkturerholung in Europa und Nordamerika überdurchschnittlich profitieren.(awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert