Temenos zur Erneuerung der IT-Plattform von Julius Bär bestimmt

Temenos zur Erneuerung der IT-Plattform von Julius Bär bestimmt
David Arnott, scheidender Temenos-CEO. (Foto: Temenos)

Temenos-CEO David Arnott. (Foto: Temenos)

Genf – Das Bankensoftware-Unternehmen Temenos erneuert die IT-Plattform von Julius Bär. Die Privatbank habe sich für das Temenos-Produkt T24 entschieden, teilt das Unternehmen am Montag mit. Angaben zur finanziellen Grössenordnung des Projekts werden keine gemacht.

Der Prozess werde im Rahmen der normalen operativen und Finanzplanung der Gruppe abgewickelt, betont Julius Bär dazu in einer eigenen Mitteilung. Die angestrebte Cost/Income-Ratio werde während der Umsetzungsphase voraussichtlich nicht negativ beeinflusst.

Ziel des Projekts sei es, die Kundenbetreuung, die operative Effizienz und die Flexibilität durch die Harmonisierung der Plattformen weiter zu verbessern, teilt Julius Bär weiter mit. Temenos sei beauftragt worden, mit den Planungen für den Ersatz der Core-Banking-Plattform zu beginnen. Gleichzeitig behalte sich die Bank aber vor, geeignete Anbieter für zusätzliche Komponenten und Applikationen auszuwählen.

Projektstart in Asien
Das Projekt soll gemäss beiden Unternehmen zunächst in Asien starten und dort laut Julius Bär bis 2017 abgeschlossen sein. Anschliessend sollen laut Temenos die Systeme im Front- und Backoffice-Bereich weltweit modernisiert werden.

«Wir sind erfreut, dass uns Julius Bär zum Partner für die weltweite IT-Modernisierung ausgewählt hat», lässt sich Temenos-CEO David Arnott in der Mitteilung zitieren. Seiner Meinung nach reagiert Julius Bär mit der Wahl seines IT-Systems auf die aktuellen Herausforderungen in der Vermögensverwaltung, die von regulatorischen Hürden und verändertem Kundenverhalten geprägt sei.

Aktie legt zu
Die Aktien von Temenos gewinnen am Montagmorgen stark an Wert. In ersten Kommentaren äussern sich Analysten vom Grossauftrag von Julius Bär sehr angetan.

Die Temenos-Titel steigen gegen 9.30 Uhr um 6,6% auf 29,90 CHF. Der Gesamtmarkt SPI legt derweil um 0,92% zu.

Leuchtturmprojekt 
Angaben zur finanziellen Grössenordnung des Projekts wurden keine gemacht. Bei der Zürcher Kantonalbank werden die Gesamtausgaben allein für die Software auf mindestens 30 bis 40 Mio USD geschätzt, verteilt über mehrere Jahre. Julius Bär sei für Temenos ein Leuchtturmprojekt und dürfte das Geschäft mit Vermögensverwaltern in den nächsten Jahren klar beflügeln. Die News werten die ZKB-Experten als «stark positiv.

Bei der Bank Vontobel schätzt man das Gesamtvolumen des Auftrags auf einen «beträchtlichen» zweistelligen Millionenbetrag (in USD). Dieser Deal mache Temenos zu einen starken Faktor in der bevorstehenden Konsolidierung des hiesigen Privat-Banking-Markts. Das Rating für die Aktien wird mit «Buy» bestätigt bei einem Kursziel von 39,00 CHF.

Neben den heutigen News dürfte zudem ein gewisses Nachholpotenzial der Titel am Wirken sein. Die Temenos-Papiere wurden von dem SNB-Entscheid zur Aufgabe des Mindestkurses und dem sich in der Folge massiv aufwertenden Franken jedenfalls überdurchschnittlich nach unten gerissen. Notierten die Papiere vor der Franken-Freigabe bei knapp 40 CHF, brachen sie im Tief bis auf 26 CHF ein. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert