Aussenhandel im November mit deutlich tieferen Importen

Aussenhandel im November mit deutlich tieferen Importen
(Bild: © Binkski - Fotolia.com)

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Bern – Die Schweizer Exportindustrie ist weiterhin in guter Verfassung: Im November stiegen die Ausfuhren das neunte Mal in diesem Jahr, wenn ein fehlender Arbeitstag berücksichtigt wird. Damit zeichnet sich für 2014 erneut ein rekordhoher Aussenhandelsüberschuss ab.

Auch im November konnten die Schweizer Exporteure somit der schwachen Konjunktur in Europa trotzen: Die Ausfuhren stiegen um 4,7%, wenn der zusätzliche Arbeitstag im Vorjahr berücksichtigt wird, wie die Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag bekanntgab.

Wegen des fehlenden Arbeitstags sanken die Exporte leicht um 0,2% auf 18,1 Mrd CHF. Real, also teuerungsbereinigt, verminderten sie sich um 2,9%.

Die Importe sanken im November um 11,4% (real -12,1%) auf 14,2 Mrd CHF. Wird der fehlende Arbeitstag berücksichtigt, betrug das Minus 7%.

Die Hälfte des Rückgangs ist auf die Arzneimittel zurückzuführen, der Medikamentenimport sank um über einen Drittel. Auch die tieferen Preise für Öl und andere Energieträger trugen zum Rückgang bei.

Somit ist bereits jetzt klar, dass die Schweiz einen rekordhohen Aussenhandelsüberschuss erzielen wird: Per Ende November beträgt die Differenz zwischen Exporten und Importen 28,6 Mrd CHF – im letzten Jahr betrug der Aussenhandelsüberschuss 23,9 Mrd CHF.

Chemieindustrie steigert Export
Mit der Uhrenindustrie und der Maschinen- und Elektroindustrie mussten zwei wichtige Exportzweige Einbussen hinnehmen, ihre Ausfuhren sanken um je rund 4%. Am stärksten zu legten die Exporte von Bijouterie und Juwelierwaren (+13%), allerdings nur wegen gestiegener Preise. Die umsatzstärkste Exportbranche, die chemische Industrie, erhöhte ihre Ausfuhren um 1,2%.

Mehr verkaufen konnten die Schweizer Unternehmen insbesondere nach Nordamerika (+10%) und die weniger wichtigere Exportregionen Afrika (+17%) und Lateinamerika (+3%).

Der Absatz nach Asien stagnierte, insbesondere wegen den schwächeren Verkäufe in China, Hongkong und Japan. In China konnte insbesondere die Uhrenindustrie weniger verkaufen, aber auch die Maschinenexporteure machten weniger gute Geschäfte als im Vorjahr.

Die Exporte nach Europa sanken um drei%, die Verkäufe in die EU-Länder alleine verringerten sich um zwei Prozent. Die Ausfuhren nach Deutschland, dem mit Abstand wichtigsten Schweizer Exportmarkt, erhöhten sich um 4%. Die Exporte nach Italien stiegen um 10%.

Deutlich zurück gingen die Exporte hingegen nach Österreich (-18%), Frankreich (-17%) und Spanien (-11%).

Mehr Lebensmittelexporte nach Russland
Den stärksten Rückgang auf dem Kontinent verzeichnete die Exportindustrie in Russland, wo sich die Verkäufe um über einen Drittel reduzierten. Der Export von pharmazeutischen Produkten sank um rund die Hälfte, und auch die Maschinen- und die Uhrenindustrie konnten in Russland deutlich weniger absetzen.

Leicht um 3% stiegen die Verkäufe von landwirtschaftlichen Produkten. Verschiedene Medien haben spekuliert, dass der Schweizer Agrarsektor von den internationalen Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts profitieren könnte. (awp/mc/ps)

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