Aussenhandel Deutschland-Schweiz 2014 mit leichtem Plus

Aussenhandel Deutschland-Schweiz 2014 mit leichtem Plus

Zürich – Die Schweizer Wirtschaft hat im vergangenen Jahr 2014 mehr nach Deutschland exportiert und damit für einen Anstieg des Aussenhandels insgesamt zwischen den beiden Ländern gesorgt. Die Schweizer Exporte stiegen um 2,8% auf 38,6 Mrd CHF. Die Importe aus Deutschland hingegen sanken um 0,9% auf 51,3 Mrd. Insgesamt betrug der Aussenhandel damit 89,9 Mrd, nach 89,3 Mrd 2013.

«Obwohl die Import- und Exportanteile Deutschlands am Schweizer Aussenhandel seit Jahren erodieren, bleibt der nördliche Nachbar der wichtigste Handelspartner», betont der Präsident der Handelskammer Deutschland-Schweiz, Gottlieb Keller, am Montag in Zürich.

Starker Franken belastet 
Die Auswirkungen des Falls des Euro-Mindestkurses hätten sich bereits in den ersten Monaten des Jahres gezeigt, betonte der Handelskammer-Präsident. Im Januar gingen die Exporte um 7,0%, die Importe um 16% zurück, im Februar um 3,1% bzw. 11%. Der starke Ein Teil davon sei auf den Wechselkurs zurückzuführen, der aber nicht genau qualifizierbar sei. Der Schweizer Franken beeinflusst die Exporte deutlich, so Keller weiter.

Auch die Erwartungen der Unternehmen habe der starke Franken bewegt. Laut einer stichprobenartigen Umfrage im Februar unter den Mitgliedern rechnen jeweils 26% mit sehr starken bzw. starken Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit. Weitere 22% rechnen mit einem mittleren Einfluss, nur 11% mit geringen und 15% mit keinem Einfluss. Firmenstrukturen in Euroraum werden verstärkt genutzt, ebenso wie Einkaufsmöglichkeiten so Keller.

Fragezeichen MEI-Umsetzung
Ein weiterer Belastungsfaktor ist auch weiterhin die Frage der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative (MEI). Über ein Jahr nach Annahme sei eine Lösung nicht in Sicht. Bei der aktuell diskutierten Vorlage ist eine Anpassung des Freizügigkeitsabkommens notwendig, so die Einschätzung von Keller. Im Falle einer Kündigung der Bilateralen Verträge rechnet die Handelskammer D-CH mit einer erheblichen Beeinträchtigung des Wirtschaftsverkehrs zwischen den beiden Ländern. Keller fordert Planungssicherheit für die Unternehmen, die nur hergestellt werden kann, wenn die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union langfristig und nachhaltig geregelt sind. (awp/mc/ps)

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