Schaffhausen: Im Mühlental entsteht ein neuer Stadtteil

Schaffhausen: Im Mühlental entsteht ein neuer Stadtteil

(Bild: Google Earth)

Schaffhausen – In der Stadt Schaffhausen entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Werk I der Stahlgiesserei im Mühlental entsteht ein neuer Stadtteil zum Wohnen und Arbeiten. In mehreren Bauphasen ist die Erstellung von rund 380 Wohnungen geplant. Ebenfalls werden auf dem 3.6 Hektaren grossen Grundstück Gewerbe- und Dienstleistungsflächen entstehen. Baubeginn ist im Verlaufe des nächsten Jahres. Stadtrat und Regierungsrat beurteilen dieses Projekt als städtebaulich wegweisend.

Der bis 1991 schrittweise stillgelegte Gebäudekomplex Werk I im Mühlental wird einer neuen Nutzung mit Wohnungen und Gewerberäumen zugeführt. Im Rahmen des Um- und Neubauprojekts von ulmerledergerber Architekten Schaffhausen und AMJGS Architektur Zürich werden Elemente des Areals integral erhalten und renoviert, andere umgebaut sowie ein Teil abgebrochen und unter Beibehaltung der Grundstruktur neu überbaut. Die Neubauten ermöglichen eine dichte neue Nutzung und gleichzeitig den Erhalt eines Grossteils der Hallen.

Wohnkomplex mit Gewerbebauten und Eventhalle
Insbesondere die grösste der Hallen, welche eine Breite von 24 Metern aufweist, erfordert eine unkonventionelle Lösung: Die Haupthalle soll in einen öffentlich zugänglichen, parkartigen Raum umgenutzt werden. Die transformierte und um Neubauten erweiterte Stahlgiesserei wird ein dichter Wohnkomplex mit Gewerbebauten und Veranstaltungshalle in ehemaligen Industriehallen. Es entsteht ein neues Wohn- und Arbeitsquartier im ansonsten noch hauptsächlich gewerblich genutzten Mühlental.

Nach der bereits mit dem Dianaareal und dem Areal Bleiche erfolgreich abgeschlossenen baulichen Entwicklung im vorderen Mühlental erfolgt nun ein weiterer wegweisender städtebaulicher Schritt im ehemaligen Industriequartier Mühlental, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt. Die Nähe zur Altstadt und die direkte Anbindung an die vorhandene Verkehrsinfrastruktur mit Bus und Bahn machen das Areal besonders attraktiv. Es könne als Musterbeispiel für die mit der Umsetzung des Verdichtungsauftrages des Raumplanungsgesetzes angestrebte Umnutzung von Industriebrachen und damit für den schonenden Umgang mit Landressourcen in städtischen Zentren gelten, so die Stadt.

Baugesuch von Stadt und Kanton bewilligt
An einer Medienkonferenz stellte Investor Carlo Klaiber im Beisein von Vertretern von Stadt und Kanton sein Projekt im Detail vor. Die 24-Meter-Längshalle, die aufgrund ihrer Dimension und Lage das Kernstück der Stahlgiesserei darstellt, wird in einen Freiraum umgewandelt. Das Dach des heute geschlossenen Baukörpers mit gedämpften Lichtverhältnissen wird geöffnet, die Werkhalle wird zum hellen Aussenraum. In der südlichen Front der Halle, in Richtung Bahnhof und Altstadt, wird der Eingang zum Areal liegen. Mit der Öffnung des Hallendachs und zugänglichen Kleinbauten entsteht ein urbaner Park, der sich in seiner Gestaltung zwischen Wintergarten und Wohnstrasse bewegt. Hier sind künftig Cafés, Restaurants, Läden, Ateliers und kulturelle Einrichtungen vorgesehen.

In den Randbau und in die 20-Meter-Halle werden Wohn-, Gewerbe-, und Bürobauten eingefügt. Im nördlichen Bereich bleibt die Veranstaltungshalle bestehen. Die konstruktiven Elemente der belassenen Bestandesbauten sollen als Zeitzeugen weitestgehend sichtbar erhalten bleiben und ein einmaliges Ambiente erzeugen. Der Fasssadenbau von Karl Moser und die Strassenfassade des Randbaus von Emil Rudolf Mewes werden weiterhin die repräsentative Schaufront des umgewandelten Areals bilden.

Die Reihe der acht Wohntürme im Osten und die Gruppe der drei Hochhäuser im Norden bestimmen den neuen Ausdruck des baulichen Ensembles. Deren Gebäudestruktur ist den heutigen Wohnbedürfnissen angepasst. Die Lage und die Art der einzelnen Wohnungen mit individuellen und gemeinschaftlichen Aussenräumen sollen Bewohner unterschiedlicher Couleur und verschiedenen Alters ansprechen. (mc/pg)

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