Frankenstärke belastet das Forbo-Geschäft im 1. Halbjahr

Frankenstärke belastet das Forbo-Geschäft im 1. Halbjahr

This E. Schneider, exekutiver Verwaltungsratspräsident von Forbo. (Foto: Forbo)

Eglisau – Die Forbo-Gruppe hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2015 wegen des starken Frankens Einbussen beim Umsatz und Gewinn erlitten. Währungsbereinigt lagen indes sämtliche Konzern-Kennziffern mindestens auf Vorjahreshöhe. Entsprechend des harschen Gegenwinds von der Währungsfront äussert sich das Unternehmen auch im Ausblick auf das Gesamtjahr vorsichtiger als noch vor fünf Monaten.

Der Gesamtumsatz sank um 8,0% auf 554,8 Mio CHF, wogegen sich in Lokalwährungen ein knappes Plus von 0,7% ergab. Der Umsatz des grösseren Bereichs Flooring Systems reduzierte sich dabei auf 383,9 Mio, entsprechend einem Minus in Lokalwährungen von 2,1% (CHF -12%), während der Bereich Movement Systems die Verkäufe auf 170,9 Mio steigerte, was einem währungsbereinigten Plus von 8,1% entspricht (CHF +3,1%).

Umsatz sinkt aufgrund des starken Frankens um rund 50 Mio Franken
Negative Währungseinflüsse hätten sowohl Umsatz als auch Ertrag signifikant belastet, teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Der Umsatz sank aufgrund des starken Schweizer Frankens insgesamt um rund 50 Mio CHF und der EBIT um rund 10 Mio.

Der EBIT ging entsprechend um 11% auf 57,9 Mio CHF zurück und die EBIT-Marge um 40 Basispunkte auf 10,4%. In Lokalwährungen legte der Gewinn auf Stufe EBIT indes um 3,7% zu. Das Konzernergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen fiel um knapp 15% tiefer aus als im Vorjahr und lag bei 45,8 Mio. Auch zum Reingewinn heisst es, dieser habe auf währungsbereinigter Basis trotz eines tieferen Finanzergebnisses auf Vorjahresniveau gelegen. Dennoch hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten auf sämtlichen Ebenen verfehlt.

Massnahmen bei Flooring Systems
Das erste Halbjahr 2015 habe sich wie erwartet aufgrund des starken Schweizer Frankens insgesamt als sehr anspruchsvoll herausgestellt, heisst es denn auch. Die beiden Geschäftsbereiche hätten sich zudem sehr unterschiedlich entwickelt. Während Movement Systems ein Rekordsemester in Lokalwährungen erzielt habe, habe sich Flooring Systems in gewissen Märkten mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert gesehen. Deshalb seien hier die Vorjahresergebnisse auch in Lokalwährungen nicht ganz erreicht worden.

So verzeichnete Flooring System einen Nachfragerückgang in wichtigen Kernmärkten wie Frankreich, Niederlande, Grossbritannien und USA. Überdies sei in verschiedenen wichtigen Märkten keine Belebung feststellbar. Mit den Bauklebstoffen habe man dagegen den Umsatz in einem unverändert herausfordernden Umfeld im Vergleich zum Vorjahr gut gehalten. Die EBIT-Marge bei Flooring Systems fiel wegen der stark negativen Währungseinflüsse um 80 Basispunkte auf 11,3% zurück. Um den Umsatzrückgang und die Währungseinflüsse besser auffangen zu können, seien verschiedene Optimierungsprojekte und Anpassungen der Kostenstrukturen an die aktuellen Gegebenheiten eingeleitet worden. Der Fokus in den nächsten Monaten liege zudem in der weiteren Umsetzung der Initiativen für profitables Wachstum.

Zum Wachstum im Geschäftsbereich Movement Systems hätten alle Regionen beigetragen und trotz eines weiterhin «heterogenen» Marktumfelds in Europa hätten auch die meisten Gesellschaften über dem Vorjahr abgeschlossen. Erste Anzeichen für eine Marktabschwächung seien in China spürbar. Die EBIT-Marge des Bereichs wurde um 1,6 Prozentpunkte auf 11,9% verbessert.

Ausblick leicht nach unten angepasst
Zum Ausblick auf das Gesamtjahr 2015 schreibt Forbo, dass es aufgrund der aktuellen Währungssituation und der volatilen Märkte sehr schwierig sei, eine Aussage für das Gesamtjahr zu tätigen. Entsprechend zeigt sich das Unternehmen noch etwas vorsichtiger als im vergangenen März.

Der Umsatz in Lokalwährung dürfte etwa auf Vorjahreshöhe ausfallen, während das operative Ergebnis währungsbereinigt darüber liegen dürfte. Im März wurde noch auf währungsbereinigter Basis sowohl Umsatz als auch Betriebsergebnis ein kleines Plus in Aussicht gestellt. Die Annahme, dass durch die Umrechnung der lokalen Ergebnisse in Schweizer Franken sich Umsatz und Ertrag in Konzernwährung reduzieren werden, bleibt bestehen, allerdings wird neu eine «deutliche» Reduktion erwartet.

Beim Konzernergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen wird in Schweizer Franken nicht mehr ein Wert auf Vorjahreshöhe erwartet, sondern ein leicht rückläufiges Ergebnis. (awp/mc/pg)

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