CH-Schluss: Leichtes Plus – Bankentitel belasten SMI

CH-Schluss:  Leichtes Plus – Bankentitel belasten SMI

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handelstag am Donnerstag mit einem leichten Plus beendet. Nachdem der Leitindex SMI am Morgen fester eröffnete, büsste er bis zum Nachmittag wieder etwas von den anfänglichen Gewinnen ein. Am frühen Nachmittag konnten positive Konjunkturdaten aus den USA dem Schweizer Markt noch einmal leichte Unterstützung liefern. Insgesamt war die Nachrichtenlage hierzulande auf Unternehmensseite sehr ruhig.

Die Aussicht auf länger als erwartet tief bleibende Zinsen in den USA habe den Märkten Schwung gegeben, sagte ein Händler am Donnerstag. Am Vorabend hatte die US-Notenbank bestätigt, dass der Leitzins nach dem Ende der konjunkturstützenden Anleihekäufe für eine beachtliche Zeit niedrig bleiben werde. Das scheine genau das zu sein, was sich der Markt erhofft hatte, hiess es im Handel.

Zum Börsenschluss legte der Swiss Market Index (SMI) um 0,20% auf 8’674,37 Punkte zu. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,12% auf 1’321,86 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,24% auf 8’567,63 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende 18 im Plus und zwölf im Minus.

Zu den hiesigen Blue Chips lagen am Berichtstag kaum kursrelevante News vor. Fester schlossen Sika (+1,6%) und weitere Zykliker wie Geberit (+1,5%), Adecco und Dufry (je +1,1%) sowie die Immobilien-Titeln SPS (+1,4%).

Mit deutlichem Abstand an der Spitze standen jedoch Actelion (+3,0%). Mit dem Kurssprung zu Wochenbeginn gehören die Pharmatitel zu den SMI-Überfliegern mit einem bisherigen Jahresplus von über 40%.

Zum SMI-Plus am Donnerstag trugen massgeblich die Schwergewichte Novartis (+0,6%), Roche (+0,5%) und Nestlé (+0,2%) bei.

Die Bankentitel UBS (-1,6%) und CS (-1,4%) bildeten dagegen die Schlusslichter unter den 30 grössten Valoren. Die Grossbanken profitierten somit nicht vom jüngsten Stabilitätsbericht der Schweizerischen Nationalbank. Wie dem Bericht zu entnehmen ist, erfüllen die beiden Banken die für 2019 vorgeschriebenen Kapitalvorschriften teilweise bereits heute.

Zur Strategie der UBS meldete sich der US-Hedgefonds Knight Vinke zu Wort, der nach früheren Angaben knapp 1% an der Grossbank hält. Man sei weiterhin fest von einer Aufspaltung der Bank in einen Vermögensverwaltungs- und einen Investmentbanking-Teil überzeugt, hiess es. UBS werde sich besser entwickeln, wenn sie sich auf die Vermögensverwaltung beschränkt, wurde Fonds-Chef Eric Knight in den Medien zitiert.

Derweil wurde der Chef der belgischen Konzerntochter bei UBS für eine Befragung im Zusammenhang mit Untersuchungen wegen mutmasslichen Steuerbetrugs festgenommen. UBS Belgium war Anfang dieses Monats ins Visier der Behörden geraten.

Am unteren Ende der SMI/SLI-Tabelle fanden sich zudem auch Schindler (-1,0%), Holcim (-0,9%), Sonova (-0,6%) sowie SGS (-0,5%).

Im breiten Markt stachen Gottex (+25%) als klarer Gewinner hervor. Der Vermögensverwalter kommt mit der im Dezember des vergangenen Jahres angekündigten Fusion mit der EIM Group gemäss eigenen Angaben gut voran. Eine Zustimmung zum Deal werde in Bälde erwartet.

Comet (+6,2% auf 655 CHF) schlossen auf Rekordniveau. Schwung erhielten die Titel von einer Kurszielerhöhung von Vontobel auf 750 CHF von 535 CHF (Rating «Buy»). Die Resultate für das vergangene Geschäftsjahr seien über den Erwartungen gewesen, und die Guidance für 2014 deute auf einen weiteren grossen Schritt nach vorne hin, heisst es. Vontobel erwartet, dass die Ziele für 2015 – Umsatz von 300 Mio CHF und eine EBITDA-Marge von 15% – gar übertroffen werden könnten.

Die Titel von Vontobel (+3,2%) holten die Verluste vom Vortag fast ganz auf. Der Starfondsmanager Rajiv Jain bleibt der Bank erhalten, nachdem am Vortag Gerüchte über seinen Abgang belastet hatten.

Am Vorabend hatte die Chemie + Papier Holding (Aktien +1,7%) mit einer Zahlenpublikation überrascht und dabei deutlich besser abgeschnitten als im Vorjahr. (awp/mc/pg)

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