Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Opium fürs Volk (Teil 4)

Robert Jakobs Wirtschaftslupe: Opium fürs Volk (Teil 4)
Chinas Präsident Xi Jinping anlässlich eines Besuches eines Krankenhauses in Peking während der Corona-Pandemie.

Von Robert Jakob

Nachdem Chinas Führung einen «grossen und entscheidenden Sieg» im Kampf gegen das Coronavirus verkündet hat, wird es Zeit, einmal nüchtern Bilanz zu ziehen.

Wir schreiben das Jahr 2019. Am 30. Dezember versuchte Li Wenliang, ein Augenarzt in Wuhan, in sozialen Medien über eine Atemwegserkrankung zu informieren und seinen Mitmenschen die Augen zu öffnen. Die chinesische Zensur stoppte die Online-Diskussion und warf Li vor, «Gerüchte» zu verbreiten.  Li starb Anfang Februar am Coronavirus. Bereits Mitte November des Vorjahres war es zu ersten Covid-19-Fällen gekommen. Es dauerte bis zum 21. Januar, bis das SARS-CoV-2 als Auslöser von höchster chinesischer Stelle anerkannt wurde.

Logistisches Armutszeugnis
Aber die Schweiz hatte noch viel später reagiert. «Nach dem 31. Dezember hat man mindestens zwei Monate Zeit gehabt, die dringendst notwendige Vorkehrungen zu treffen»… «aber es hatte weder genügend Masken, noch genügend Desinfektionsmittel, noch genügend medizinisches Material», wie es Prof. Paul R. Vogt damals treffend analysiert hat. Die Behörden haben nicht nur in der Schweiz und in China, sondern überall auf der Welt gepennt, obwohl Mikro- und Molekularbiologen seit vielen Jahren unablässig vor dem recht einfachen Eindringen der SARS-Coronaviren mit Hilfe der Spike-Proteine in menschliche Zellen und der viralen Erstverbreitung durch Tiere gewarnt hatten.

Was haben die in den Politbüros bloss geraucht?
Besonders Diktaturen hatten sehr unterschiedliche Ansätze in der Bekämpfung der hereinbrechenden Pandemie. Während Machthaber Lukaschenko die Atemluft um sich herum beäugend nur präsidial feststellte, dass er hier bei ihm im weissen Russland keine Viren sehen könne und seinem Land somit einen Persilschein ausstellte, gaben sich Grossrussland und China als Vorreiter im Kampf gegen Covid-19 aus. Russland mit dem Sputnik-Impfstoff in verblendender Anspielung auf seine früheren Erfolge im Weltraum und China mit einer restriktiven Lockdown-Politik. Während in unseren Breiten mittlerweile mehr als jeder zweite Einwohner mit SARS-CoV-2 infiziert wurde, sollten es in China viele Monate lang nur ominöse 80 000 gewesen sein. Man wollte unbedingt vorgeben, mit weniger Blutzoll durch die Krise zu segeln. Diese Art Beruhigungspille wurde der Bevölkerung im Tausch gegen eine rabiate Quarantänepolitik verabreicht. Mit Sicherheit lagen die chinesischen Infektions-Zahlen um einiges höher, allerdings deutlich tiefer als in Deutschland, der Schweiz oder Österreich. Nach der Lockerung ausgerechnet im Winter 2022/2023 schnellten die Infektionszahlen nach neusten Berechnungen der WHO auf rund 100 Millionen Fälle bei rund 120’000 Toten hoch. Die chinesischen Staatsmedien wiederum berichten von 200 Millionen Infizierten, welche medizinische Dienste in Anspruch genommen hätten und nur knapp 800’000 ernsten Fällen, die dann aber angemessen behandelt worden seien.

Berauscht von den eigenen Jubelmeldungen
China habe ein Wunder in der Menschheitsgeschichte geschaffen, lobhudelt die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Modellrechnungen ausländischer Datenbanken kommen auf bis zu 1,5 Millionen Tote (Airfinity/London), was jedoch vor dem Hintergrund, dass die neuen SARS-CoV-2-Varianten um ein Vielfaches geringeres Risiko für Hospitalisation oder Tod darstellen, auf Fallzahlen im oberen dreistelligen Millionenbereich hindeuten würde. Dies kann aber in so kurzer Zeit allein schon wegen der partiellen Durchimpfung der Bevölkerung nicht eingetreten sein, weshalb die wahre aktuelle Todesrate in China eher im mittleren sechsstelligen Bereich liegen dürfte. Aber selbst das ist zu viel für Xi, weshalb er die Bevölkerung erstmal mit PR-Phrasen zufriedenstellen lässt. Angeblich sollen Ärzte angewiesen worden sein, als Todesursache lieber nicht Covid-19 zu bescheinigen.

Seit November hat China im Umgang mit Covid-19 laut Politbüro angeblich «einen reibungslosen Übergang» erlebt
Die durchschnittliche Lebenserwartung, ein wichtiger Indikator für den Gesundheitszustand der Einwohner eines Landes, hat sich in China während der Corona-Pandemie laut offiziellen Angaben kaum verändert. Sie stieg von 77,93 auf 78,2 Jahren. In Deutschland und in der Schweiz ist die «Lebenserwartung bei Geburt» gemäss Daten der statistischen Landesbehörden ganz leicht gefallen. Das ist auf das tödliche Coronajahr 2020 zurückzuführen. Schweizer Männer können sich trotzdem auf 81,6 und Schweizer Frauen auf 85,7 Lebensjahre freuen. Da Sterbedaten weniger leicht gefälscht werden können, ist das ein Indikator, dass die Wahrheit über Chinas «schöne Daten» früher oder später ähnlich klar zu Tage treten werden, wie die von Russland. Dort liegt die Lebenserwartung Ende 2022 bei durchschnittlich 70,1 Jahren. Frauen kommen auf 75,7 und Männer nur auf 64,7 Jahre (Bruno Urmersbach, Statista 3.1.2023). Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.


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