Roubini: Chancen liegen im Osten, Risiken im Westen

Roubini: Chancen liegen im Osten, Risiken im Westen

Nouriel Roubini, Chairman Roubini Global Economics. (MC/gaf)

Dubai – Der US-Ökonom Nouriel Roubini glaubt, dass die Emerging Markets dank ihres Rochstoffreichtums und ihrer jungen, schnell wachsenden Bevölkerung positiv zur Weltwirtschaft beitragen, während die G7 wegen ihrer Haushaltsdefizite und ihrer alternden Bevölkerung für die Global Economy einen Malus darstellen. Dies sagte Roubini an der von Terrapinn organisierten Hedge Funds World in Dubai.

«Ich habe es am WEF in Davos gesagt und ich bleibe dabei: das Glas ist halb voll und halb leer», sagt Nouriel Roubini, Gründer und Chairman der Research-Firma Roubini Global Economics. «Das Glas» steht für die Weltökonomie, die von steigenden Unternehmensgewinnen aber auch steigender Inflation, partiellen Unruhen und wachsenden Staatsschulden gekennzeichent ist.

Emerging Markets die neue Welt-Lokomotive
«Ich sehe mehr positive Effekte von den aufstrebenden Märkten ausgehend, als von den entwickelten Industrienationen der alten G7», so das Urteil von Roubini, der auch eine Professur an der New York University Stern School wahrnimmt.

Der Rohstoffreichtum sei für die Emerging Markets «und ich meine hier nicht nur die BRIC-Staaten», so Roubini, sei aber ein zweischneidiges Schwert: «Zum einen speisen die Staatseinnahmen, zum anderen verteuern sie die Lebensmittelpreise immens, was die Gefahr von sozialen Unruhen anheizt.» Der Mittlere Osten und Nordafrika (MENA) stehe mt diesem Zwiespalt derzeit im Zentrum, so Roubini. Erdöl von der Sorte WTI kletterter wegen des anhaltenden Bürgerkriegs in Libyen am Montag auf ein 30-Monatshoch bei 105 US-Dollar pro Fass. Am Dienstag hat der IWF die Wachstumsprognose für die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), wo 7 Prozent der Weltölreserven lagern, auf 3,25 Prozent angehoben (nach 2 Prozent im 2010).

G7: Lob für Unternehmen, Schelte für Regierungen
Positiv bemerkt der in Teheran aufgewachsene Roubini, dass die Merhheit der Unternehmen in den G7 ihre Bilanzen gereinigt hätte, «auch aufgrund schmerhazfter Restrukuturierungen auf Kosten des Arbeitsmarktes.» Heute sässen allein die US-Unternehmen auf 2 Billionen Dollar Cash-Reserven, so Roubini.

«Hier liegt ein gefährlicher trade-off: der private Sektor in den USA macht Fortschrtitte, während die US-Regierung nicht genug gegen die steigenden Haushaltsdefizite unternimmt. In den Bundeststaaten Kalifornien, Arizona, Alabama und New York tickt die Schuldenuhr unerbittlich, die Wahrscheinlichkeit von Teilpleiten in den USA steigt.»

Nicht ausgestanden sei ebenso die Euro-Krise. «Griechenland, Irland und Portugal bleiben Kandidaten für staatliche Zahlungsausfälle. Die Euro-Zone könnte auseinander brechen.» Die Rating-Agentur Moody’s hatte am Montag die Kreditwürdigkeit Griechenlands um drei Stufen von ‚Ba1, spekulativ‘ auf ‚B1 hoch spekulativ“ herab gesetzt. Damit rangieren die Hellenen neu unter der Bonität von Ägypten. Die Sparmassnahmen der Regierung in Athen seien «ambitioniert», begründete Moody’s die Herabstufung.

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