Von billig bis teuer: Kindermode enthält gefährliche Chemie

Von billig bis teuer: Kindermode enthält gefährliche Chemie

Zürich – Egal ob billig oder teuer: Kinderkleidung internationaler Modemarken von Burberry, Adidas und Disney bis Primark enthält noch immer gefährliche Chemikalien. Dies zeigt die neue Studie von Greenpeace «Kleine Monster im Kleiderschrank».

Greenpeace hat im Rahmen ihrer Detox-Kampagne 82 Kinderkleidungsstücke zwölf internationaler Modefirmen getestet. Dabei fand die Umweltschutzorganisation bei jeder getesteten Marke Stoffe wie Weichmacher, Nonylphenolethoxylate (NPE) oder per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Einige dieser Stoffe sind hormonell wirksam oder krebserregend. Sie kontaminieren Flüsse und Trinkwasser in den Produktionsländern.

Umweltfreundlichere Alternativen vorhanden
«Das ist ein Albtraum für alle Eltern, die Kinderkleider ohne gefährliche Chemikalien kaufen wollen. Diese giftigen Stoffe sind überall anzutreffen, ob in exklusiver Luxus- oder billiger Wegwerfmode. Sie verschmutzen unsere Gewässer von Peking bis Bern. Umweltfreundlichere Alternativen sind bereits vorhanden. Die Modemarken müssen aufhören, auf diese Giftmonster zu setzen – der heutigen und zukünftigen Generationen zuliebe,» sagt Mirjam Kopp, Toxics Campaignerin von Greenpeace.

Regelungen greifen bei Kinderspielzeug nicht
In einem Baby-Strampler der Firma American Apparel wurden 0,6 Prozent Weichmacher (Phthalate) nachgewiesen, ein T-Shirt der Modekette Primark enthielt sogar 11 Prozent Weichmacher. Beide Werte wären unter Schweizer und EU-Recht für Kinderspielzeug verboten, doch diese Regelungen greifen nicht für Kinderkleidung. Weichmacher fanden sich insgesamt in 33 von 35 getesteten Kleidungsstücken mit Plastisol-Aufdrucken. Ein Kinderbadeanzug von Adidas enthielt fünfzehnmal höhere Konzentrationen von der krebserregenden Perfluoroctansäure (PFOA)  als die von Adidas selbst gesetzte Höchstmarke.

«In den letzten zwei Jahren haben sich hunderttausende Menschen weltweit bereits an die Modefirmen gewendet und eine saubere Kleiderproduktion gefordert. Wenn Eltern, Fashion-Fans und die Bevölkerung in den Produktionsländern sich zusammenschliessen, können wir diesen giftigen Albtraum beenden und die Giftmonster aus jedem Kleiderschrank vertreiben.» sagt Mirjam Kopp, Toxics Campaignerin von Greenpeace.

Im Rahmen der Detox-Kampagne von Greenpeace haben sich bereits 18 internationale Modefirmen von Mango über Zara bis Coop verpflichtet, auf eine saubere Produktion umzustellen. Während viele von ihnen wichtige Fortschritte hin zu mehr Transparenz in der Lieferkette und der Eliminierung gefährlicher Chemikalien machen, happert es bei Firmen wie Adidas und Nike noch an der Umsetzung. (Greenpeace/mc)

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