Credit Suisse rät Pensionskassen zu aktiver Anlagestrategie

Credit Suisse rät Pensionskassen zu aktiver Anlagestrategie
(Foto: eyetronic - Fotolia.com)

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Zürich – Das anhaltende Tiefzinsumfeld ist für die Pensionskassen in der Schweiz ein Problem. Die Aktienbestände haben sich in diesem Jahr zwar gut entwickelt, die Performance der Obligationen fällt bislang allerdings leicht negativ aus. Zudem nehmen im Zuge längerer Bondslaufzeiten die Zinsänderungsrisiken zu. Vor diesem Hintergrund rät die Credit Suisse (CS) den Pensionskassen zu einer aktiven Anlagestrategie.

Die Portfolios der Schweizer Pensionskassen sind zu einem grossen Teil zinssensitiv: Franken- und Fremdwährungs-Obligationen machen zusammen rund ein Drittel aus. Bei diesen Anlageklassen zeigt sich der Trend zu längeren Laufzeiten, da sich Schuldner in dem anhaltenden Tiefzinsumfeld über einen möglichst langen Zeitraum verschulden, erklärte Beat Zeller, Leiter Institutionelle Kunden bei der CS, am Mittwoch vor dem Medien.

Verkürzung der Duration
Mit der zunehmenden durchschnittlichen Laufzeit der Anleihen (Duration) steigen die Zinsänderungsrisiken in den Obligationenportfolios der Pensionskassen. «Wir raten zu einer Verkürzung der Duration», so Maurizio Pedrini, Co-Leiter des Geschäfts mit festverzinslichen Wertpapieren im Asset Management der Credit Suisse.

Die Frage nach Risiken und Duration
Höhere Risiken ergäben sich auch aus dem Umstand, dass im Zuge der Finanzkrise diverse Emittenten qualitativ heruntergestuft wurden. Ferner suchen Anleger auf der Suche nach Rendite auch grössere Risiken. Vor diesem Hintergrund müssten sich Pensionskassen fragen, welche Risiken eingegangen werden sollen und was die richtige Duration ist, sagte Pedrini.

Bei den Staatsanleihen sei zudem in vielen Indizes die Gewichtung von Ländern wie den USA, Japan, Italien und Spanien ein Klumpenrisiko. Aktive Anleger könnten dagegen kleineren Ländern mehr Gewicht geben.

«Inflationsgeschützte» Anleihen
Eine Massnahme gegen einen eventuellen Zinsanstieg seien «inflationsgeschützte» Anleihen. In der Regel hätten zudem Unternehmensanleihen eine tiefere Laufzeit und langfristig sei ein Risikoprämienzuschlag zu erwarten.

Stiftungsräte gefordert
In diesem Umfeld seien die Stiftungsräte der Pensionskassen zunehmen gefordert, sich weiterzubilden, so Zeller. Man solle in eine Anlageklasse nicht investieren, wenn man sie nicht 100-prozentig verstehe. Viele Pensionskassen scheuten nach der Finanzkrise Alternative Anlagen. Um die geforderte Rendite zu erreichen, müsste aber die Anlage diversifiziert und zusätzliche Renditetreiber erschlossen werden. Im Umfeld tiefer Zinsen zähle jeder kleine Rendite-Beitrag, hiess es.

In den ersten drei Quartalen 2013 haben die Schweizer Pensionskassen laut einer im Oktober veröffentlichten Studie der CS im Schnitt eine Jahresrendite von 4,1% erzielt. Der Rendite von 2,4% bei Schweizer Aktien und 1,8% bei ausländischen Aktien stehen erstmals seit Jahren Einbussen (je -0,2%) bei Franken- und Fremdwährungs-Obligationen gegenüber. (awp/mc/pg)

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