Bank of America und Citigroup enttäuschen in Q4

Bank of America und Citigroup enttäuschen in Q4
Brian Moynihan, CEO Bank of America. (Foto: BoA)

Brian Moynihan, CEO Bank of America. (Foto: BoA)

Charlotte – Schwächelnde Handelsgeschäfte und hohe Rechtskosten haben den US-Finanzriesen Bank of America und Citigroup einen Strich durch die Rechnung gemacht. Beide Geldhäuser mussten im Schlussquartal 2014 erhebliche Gewinneinbussen hinnehmen, wie aus den Finanzberichten vom Donnerstag hervorgeht. Für europäische Institute sollten die hohen Kosten, mit denen die US-Konkurrenz für juristische Streitigkeiten büsst, laut Analysten ein Warnruf sein.

Bei der Citigroup zehrten hohe Rechtskosten und Sonderaufwände wegen des Konzernumbaus im vierten Quartal massiv am Gewinn. Der Überschuss ging um 86 Prozent auf 350 Millionen Dollar zurück. Aber auch im operativen Geschäft lief es zuletzt nicht gut. Die um Sondereffekte bereinigten Erträge fielen um ein Prozent auf 17,8 Milliarden Dollar. Damit verfehlte die Bank die Erwartungen der Experten. Die Aktie gab um etwa zwei Prozent nach.

Bank of America mit Gewinnrückgang
Die Bank of America meldete zwar einen Gewinn von unter dem Strich 3,1 Milliarden Dollar für das Schlussquartal – das waren allerdings auch elf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz fiel um 12,8 Prozent auf 19 Milliarden Dollar. Analysten hatten deutlich mehr erwartet – die Aktie sank um zwei Prozent.

Am Vortag hatte die grösste US-Bank JPMorgan ihre Quartalsbilanz veröffentlicht, die ebenfalls kräftig unter Bussgeldern der Aufsichtsbehörden litt. Die drei Institute zählten zu sechs Banken, die im November mit einem Vergleich über insgesamt 4,3 Milliarden Dollar einen Rechtsstreit um manipulierte Devisenkurse beendet hatten. JPMorgan-Chef Jamie Dimon klagte, die Branche sei einem «Angriff» der Regulierer ausgeliefert. Für Milliardengewinne reicht es bei den meisten US-Banken aber trotzdem weiterhin.

Zeche für diverse Skandale
Während Amerikas Geldhäuser die Zeche für die diversen Skandale der letzten Jahre – Geldwäsche, Insider-Geschäfte, Zinsmanipulationen, dubiose Hypotheken-Deals, geheime Preisabsprachen bei Gold und Silber – weitgehend bezahlt haben dürften, sind die europäischen Wettbewerber noch lange nicht aus dem Schneider. Laut der Investmentbank Morgan Stanley kommen in den nächsten zwei Jahren Kosten von bis zu 52 Milliarden Dollar auf die 20 grössten Geldhäuser zu. Die Deutsche Bank muss demnach mit 5,1 Milliarden Dollar kalkulieren, die Commerzbank mit 268 Millionen.(awp/mc/pg)

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