IHAG-Kommentar: Börsen mit guter Wochenperformance

IHAG-Kommentar: Börsen mit guter Wochenperformance

Zürich – Die Aktienmärkte tendierten in der letzten Woche sehr freundlich. Der S&P500 gewann 2% und schloss auf einem neuen Allzeithöchst. Getrieben wurde der Markt von guten Unternehmensabschlüssen und einen Rebound bei den Energieaktien. Der technologielastige Nasdaq-Index avancierte sogar um 3.2%. In Europa stieg der DJ Stoxx 50 um 0.6%. Der Dax übertraf im Wochenverlauf die magische Marke von 11‘000 Punkten, schloss aber am Freitag leicht darunter. Schweizer Aktien profitierten von einer weiteren Erstarkung des Euros und legten um 0.8% zu. Vom Tiefst Mitte Januar erholte sich der SMI damit um knapp 10%.

Bei den Währungen stieg der EUR/CHF innert Wochenfrist um mehr als 1% und steht nun bei 1.06. Der Euro wurde gegenüber dem USD leicht stärker und der USD kostete per Ende Woche 93 Rappen, 6.3% weniger als Ende 2014.

Ölpreis steigt
Der Ölpreis setzte in der letzten Woche seine Erholung fort und schloss bei USD 57.4/bbl Brent. Als Grund wurden die Produktionskürzungen genannt, die mit einer Verzögerung den Angebotsüberhang schmälern sollten. Wahrscheinlich haben die Preise gegen unten überschossen und die laufende Erholung könnte noch etwas weitergehen. Der Goldpreis tendierte über die Woche seitwärts. Die Investoren betrachten das Gold wieder positiver. Im Januar kam es mit 66 Tonnen zum grössten Zufluss bei den ETP’s seit dem September 2012. Der Goldpreis hat zwar seit dem Januar wieder etwa 6% korrigiert. Angesichts der tiefen resp. vielerorts sogar negativen Zinsen dürfte Gold bei etlichen Investoren weiterhin auf Interesse stossen.

Griechenland und EU: Einigung in letzter Minute?
Die europäische Wirtschaft konnte im 4. Quartal positiv überraschen. Das BIP-Wachstum belief sich auf 0.3%. Deutschland zeigte einen kräftigen Rebound und die ehemaligen Krisenländer Spanien und Portugal setzten ihren Rebound fort. Treiber sind die Exporte und in Deutschland mehr und mehr auch der Privatkonsum. Mit dem sehr schwachen Euro sehen wir weiteres Überraschungspotential in der Eurozone. Das Risiko eines ausufernden Konflikts in der Ukraine tritt mit dem neu ausgehandelten Waffenstillstand etwas in den Hintergrund. Es stellt sich allerdings die Frage wie lange dieser eingehalten wird. Als weiteres Risiko bleibt der Grexit. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch gross, dass es nicht soweit kommt. Die Griechen und die EU dürften sich wohl in letzter Sekunde einigen, wie es im Verlauf der Eurokrise immer wieder der Fall war.

Auch die japanische Wirtschaft ist im 4. Quartal wieder gewachsen, nachdem diese vorher durch die Mehrwertsteuer-Erhöhung unter Druck geriert. Nach -2.3% in Q3 avancierte das BIP im 4. Quartal um 2.2%.

In den USA zeigt die Wirtschaft nach wie vor Stärke. Der Trend dürfte gut bleiben, auch wenn von den geringeren Investitionen im Ölsektor negative Impulse zu erwarten sind. Dies erscheint aber verkraftbar, da der Aufschwung breit abgestützt ist. Die Earnings Season zeigt bis jetzt ein Gewinnwachstum der im S&P500 vertretenen Unternehmen von 7.5%, was akzeptabel ist.

Aktienmärkte eilen von Höchst zu Höchst
Die Märkte befinden sich im Risk-Off Modus und kleinere Rückschläge werden sofort für den Einstieg genutzt. Wir denken, dass sich dieser Zustand fortsetzen dürfte. Die Börsen sind zwar nicht mehr billig, aber auch noch nicht zu teuer. Weiter liefern Aktien nach wie vor Dividendenrenditen von im Schnitt mehr als 2%, was im Vergleich zu den nahezu Nullrenditen bei Bonds interessant ist. Auch das Sentiment als Kontraindikator spricht für weitere Avancen. In den USA befindet sich das von der American Association of individual Investors (AAII) ermittelte Bullish-Sentiment bei relativ tiefen 40%.

Ölwerte im Fokus
Bei den Einzeltiteln sehen wir Potential in den tief gefallenen Werten aus dem Ölsektor, nachdem sich der Ölpreis nach unserem Dafürhalten stabilisiert hat. In den USA gehören dazu Halliburton oder EOG Resources und in Europa Eni und Total, die Dividendenrenditen von 7% bzw. 5% zeigen. In Deutschland würden wir den stark gestiegenen Autowerten nicht mehr nachrennen, sehen aber noch Potential in der Industrieaktie SGL. Die Firma hat Kosten gesenkt und die Aktie könnte nach der volatilen Bodenbildung gegen oben ausbrechen. (IHAG/wum/mc/ps)

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