IHAG Kommentar: Gemischte Quartalszahlen, aber Indikatoren geben Hoffnung

IHAG Kommentar: Gemischte Quartalszahlen, aber Indikatoren geben Hoffnung

Zürich – Die Aktienindices haben mit der zwei Tage geschlossenen Leitbörse in New York anfangs Woche ohne Impulse seitwärts tendiert. Nachdem der verheerende Sturm Sandy abgezogen war, trat auch die Wallstreet am ersten Handelstag am Mittwoch an Ort. Am Donnerstag kam dann etwas Zug gegen oben, weil sich der Einkaufsmanager-Index in China sowie in den USA wieder leicht erholte. Ein weiterer Kick erfolgt am Freitag mit den besser als erwarteten Arbeitsmarktdaten, wobei die Kurse gegen Handelsende wieder nachgaben.

Der S&P 500 stieg über die Woche gerade noch 0.2%, der Euro Stoxx 50 2% und der SMI 1.5%. Wochengewinner von 18% war die UBS, welche eine radikale Strategiewende vornahm und das Investmentbanking zurechtstutzen will. Damit hat die Börse wohl einen grossen Teil des Gewinnpotentials bis 2015 schon vorweggenommen, verstärkt durch Shorteindeckungen und Untergewichte. Die Neuausrichtung der UBS ist zu begrüssen, aber bei der Implementierung dürften noch ein paar Hürden zu nehmen sein. Auf diesem Niveau würden wir der UBS nicht mehr nachrennen. Bei den Zinsen blieb es ruhig und die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen gaben in den USA und Deutschland leicht nach. Die Bonds in Spanien und Italien bewegten sich kaum. Der USD gab zuerst etwas nach, erholte sich aber gegen Ende Woche wieder und schloss gegenüber dem CHF bei 0.94 und gegenüber dem EUR bei 1.28. Der EUR/CHF kam ein paar Stellen zurück und schloss bei 1.2070.

Bernanke und Obama könnten USA-Börsen stabilisieren
Die Edelmetalle versuchten am Donnerstag nach oben zu ziehen, gaben aber am Freitag markant nach. Gold fiel sogar unter USD 1700 und schloss die Woche 2% tiefer bei USD 1681 die Unze. Der Ölpreis sank ebenfalls und das Fass Brent schloss bei USD 108. Charttechnisch liegt bei USD 107 ein Support, welcher halten muss, sonst dürfte kurzfristig ein paar Prozente Korrektur anstehen. Kurzfristig sei die Nachfrage an der US-Ostküste schwach, weil Raffinerien geschlossen sind und somit weniger Öl gekauft werde, was den Ölpreis drücke. Barack Obama dürfte am 6. November wohl knapp wieder gewählt werden, denn er konnte sich anlässlich des Sturmes Sandy gut in Szene setzen und die letzten Arbeitsmarktdaten geben ihm ebenfalls Unterstützung. Somit wird die USA weiter machen wie bisher, was keine Kursrally auslöst, aber stabilisierend wirkt, weil dann auch Ben Bernanke im Amt bleibt.

Lichtblicke in den USA und China
Auf Titelebene sehen wir bei Fresenius einen guten Einstiegspunkt. Fresenius SE ist in mehreren diversifizierten Wachstumsfeldern solide aufgestellt und bietet ein mittelfristig attraktives Kurspotential. Das schwache Quartal bei der Tochter Fresenius Medical Care beunruhigt uns nicht. Die Anzahl von Dialyse-Patienten ist global am Steigen und FMC hier der Leader. Fresenius selber konnte dennoch ein Rekordquartal abliefern dank der boomenden Sparte KABI. Fresenius hat unserer Ansicht nach zu stark korrigiert und wir würden auf diesem Niveau diesen stetig wachsenden Titel kaufen. Gut unterwegs ist auch Sulzer, welche vor ein paar Wochen einen stabilen Bestellungseingang meldeten und das mittelfristige Wachstumspotential am Capital Market Day wegen der guten Positionierung in attraktiven Märkten bestätigte. Sulzer erzielt über 40% vom Umsatz mit Serviceleistungen. Der neue CEO trimmt das Unternehmen noch mehr auf profitables Wachstum, Rendite und Kundenorientierung. Die Jahreshöchstkurse bei CHF 143 werden in Angriff genommen und mittelfristig könnte in einem guten Umfeld CHF 150 anvisiert werden. Bei den Makroindikatoren gibt es Lichtblicke in den USA und China. Demgegenüber verharrt die Eurozone weiterhin in der Rezession. Generell sind wir daher nicht allzu positiv gestimmt, aber nachdem die meisten Aktienindices letzte Woche am unteren Band des Seitwärtskanales gehalten haben, dürfte nun das obere Band anvisiert werden. Bei taktischen Zukäufen würden wir mit nachziehenden Stopps investieren. Für ein Jahresendrally bedarf es aber anziehender Makroindikatoren auch in Europa, weshalb das Kurspotential kurzfristig beschränkt sein dürfte. (IHAG/mc/hfu)

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